Wiesbaden

Historische Schätze: Sanierungen in Niederursel und am Römerberg ausgezeichnet

"Am 30. August 2024 wurden in Wiesbaden das Haus zum Goldenen Rad auf dem Römerberg und ein sanierte Fachwerkhaus in Niederursel mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet, was die Bedeutung der Restaurierung historischer Gebäude in Frankfurt unterstreicht."

Im Herzen von Frankfurt, wo Geschichte und moderne Lebensart aufeinandertreffen, fanden sich vor kurzem zwei herausragende Beispiele für gelungene Sanierung alter Gebäude. Der Hessische Denkmalschutzpreis verlieh gleich zwei Auszeichnungen, die das Engagement und die Liebe zur Architektur widerspiegeln. Die Preisträger sind das Haus zum Goldenen Rad auf dem Römerberg und ein Fachwerkhaus in Niederursel, das von der Familie Ries restauriert wurde. Beide Projekte demonstrieren, wie alte Gebäude nicht nur erhalten, sondern auch in neuem Glanz erstrahlen können.

Im alten Ortskern von Niederursel lag das Gebäude Alt-Niederursel 44 viele Jahre versteckt hinter dicken Putzschichten. Erst der Kauf durch die Familie Ries ermöglichte eine umfassende Sanierung, die das ursprüngliche Erscheinungsbild wieder sichtbar machte. „Als Wiederentdeckung eines barocken Fachwerkhauses“ bezeichnete die Jury das restaurierte Gebäude, das den zweiten Platz beim Denkmalschutzpreis 2024 belegte. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert, und die Anstrengungen der Familie Ries wurden damit gewürdigt.

Das Engagement der Familie Ries

Nora und Leon Ries überrascht die genaue Geschichte ihres Hauses. Die Struktur stammt mehrheitlich aus dem frühen 18. Jahrhundert, doch Teile des Gebäudes könnten bis ins Jahr 1615 zurückreichen. In einer sorgfältigen Sanierungsphase legten sie das Sichtfachwerk frei, erneuerten das Dach und integrierten neue, teils bleiverglaste Fenster. „Das Entkernen war die halbe Arbeit“, beschreibt Nora die Herausforderungen, die sie während des Projekts bewältigen mussten. Die Familie dokumentierte jeden Schritt und arbeitete dabei eng mit Fachleuten zusammen.

Die Sanierung dauerte insgesamt etwa ein Jahr und vier Monate. Die Fertigstellung der Außenfassade nahm noch einmal ein zusätzliches Jahr in Anspruch. Dabei legten die Riesens großen Wert darauf, so viel ursprüngliche Substanz wie möglich zu erhalten. Besonders in den Sommermonaten arbeiteten sie an den Wänden und restaurierten die Fachwerkbalken. „Uns war wichtig, die Geschichte des Hauses nicht nur zu erhalten, sondern sie auch erlebbar zu machen“, erklärt Nora Ries.

Die Familie hat nicht nur ihr Wohnhaus restauriert, sondern auch einen neuen Lebensraum geschaffen. Im Obergeschoss sind jetzt Kinderzimmer für die drei Kinder untergebracht, und das Dachgeschoss wurde ausgebaut. Das helle, lichtdurchflutete Innendesign macht das Haus einladend und gemütlich.

Eine Erfolgsgeschichte auf dem Römerberg

Die Renovierungsarbeiten beinhalteten auch das Anbringen neuer, der Originale nachempfundene Türen und Artverwandte Markisen. Andreae geht darauf ein, dass diese Restaurierung nicht nur ästhetisch wertvoll ist, sondern auch zur Wertschätzung der Nachkriegsarchitektur beiträgt. Sein Engagement für das Stadtbild wurde 2018 zudem mit dem Titel „Denkmal des Jahres“ gewürdigt.

Die Prämierung beider Bauprojekte beim Hessischen Denkmalschutzpreis zeigt, wie wichtig es ist, alte Bausubstanz zu erhalten und weiterzugeben. Es sind nicht nur Gebäude, sondern auch Stücke der kulturellen Identität einer Stadt, die in ihrer Bindung zur Geschichte lebendig bleiben. Dank der Initiative von Menschen wie den Riesens und Andreae wird die Geschichte Frankfurts sicher auch für zukünftige Generationen erlebbar sein.

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