Ein bemerkenswerter Schritt steht der Volksbank Syke bevor. Am Wochenende vom 20. bis 22. September wird die Fusion mit der Volksbank Niedersachsen-Mitte vollzogen, ein Schritt, der die Finanzlandschaft in der Region verändern wird. Bereits im letzten Jahr hatten beide Institutionen diesen Schritt beschlossen, und nun laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Die Eintragung im Genossenschaftsregister ist bereits erfolgt, was bedeutet, dass beide Banken formal bereits unter einem gemeinsamen Dach operieren. Wichtig für die Kunden der Volksbank Syke: „Für die Kunden ändert sich erst einmal nichts“, sagt Michael Franzmeyer, der technische Projektleiter. Dies lässt darauf schließen, dass die Fusion zunächst vor allem intern organisiert wird, bevor bei der Kundschaft Veränderungen sichtbar werden.
Technische Aspekte der Fusion
Ab dem 20. September beginnt der technische Umzug. Kunden müssen sich auf mögliche Einschränkungen einstellen. „Die Einkäufe funktionieren in der Regel, aber es ist besser, einen Plan B zu haben“, rät Franzmeyer und erwähnt mögliche Schwierigkeiten bei der Nutzung von Girokarten. Kreditkarten sollen jedoch durchgehend nutzbar sein. Um die Integrität der Bestandsdaten zu wahren, bleiben die Filialen während dieses Prozesses geschlossen, um die Datensätze zu sichern und zu kopieren.
Das technische Team wird einen Leitstand mit bis zu 15 Mitarbeitern in der Bassumer Filiale aufbauen, um den reibungslosen Ablauf der Fusion zu gewährleisten. Am Freitag werden alle Filialen geschlossen bleiben, und gegen 20 Uhr werden auch Online-Banking und Brokerage-Funktionen abgeschaltet. Innerhalb von zwei Tagen sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Am Montag, so die Hoffnung, wird alles funktionstüchtig sein. Die fusionierte Volksbank wird dann 128.000 Kunden und 56.600 Mitglieder zählen.
Neue Girokarten und Anpassungen
Im Zuge der Fusion werden alle bisherigen Kunden der ehemaligen Volksbank Syke bis Herbst mit neuen Girokarten ausgestattet, da sich aufgrund der technischen Fusion die IBAN und Kontonummern ändern. „Die Karten und auch die Zahlungsdaten gelten bis dahin weiter“, erklärt Claudia Plein, eine weitere Projektleiterin. Bei Überweisungen und Abbuchungen werden die neuen Daten automatisch verwendet, während die alten Zahlungsinformationen noch für mindestens zwei Jahre gültig bleiben, es sei denn, es gibt doppelte Kontonummern.
Die Anpassungen betreffen nicht nur die technischen Abläufe, sondern auch die Unternehmenskultur. So haben sich beide Banken darauf verständigt, intern die Duz-Kultur einzuführen, ein Schritt, der zeigt, dass die Volksbank eine modernere und noch kundenfreundlichere Atmosphäre schaffen möchte. Selbst ein Business-Look ohne Krawatte und mit Sneakers wird künftig akzeptiert. Dies sind Zeichen des Wandels, die mit der Fusion einhergehen.
Jedoch ist auch Vorsicht geboten. Die Volksbank weist darauf hin, dass einige Betrüger versuchen könnten, die Unsicherheit während der Umstellung auszunutzen. „Wir werden nie nach der PIN oder einer TAN fragen“, betont Franzmeyer. Echte Informationen und Hilfe zu diesem Thema erfolgen über offizielle Kanäle, damit die Kunden den Überblick behalten und geschützt bleiben.
Im Rahmen der Fusion wurden außerdem sieben Teilprojekte aus verschiedenen Fachbereichen initiiert, wobei die Mitarbeiter aktiv in den Umstellungsprozess einbezogen werden. Diese Vorgehensweise soll sicherstellen, dass sowohl Mitarbeiter als auch Kunden in den Prozess integriert werden und sich wohlfühlen. Dieser vergleichsweise sanfte Übergang wird als wichtig erachtet, um die kulturelle Vereinigung der beiden Institutionen zu fördern.
Die Volksbank berichtet, dass aus mehr als 200 Entscheidungen insgesamt rund 450 Aufgaben abgeleitet wurden, die neben den technischen Herausforderungen auch die kulturellen Änderungen betreffen. Für die kommenden Monate stellt die Fusion ein umfassendes Projekt dar, das sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die beteiligten Banken sowie deren Kunden birgt.