Dort, wo Herzen für eine bessere Zukunft schlagen, wird Hilfe spürbar. Die Kapellengemeinde Schleckheim, im Aachener Süden gelegen, hat sich über die letzten Jahre zu einem beeindruckenden Unterstützer von Entwicklungsprojekten in Tansania entwickelt. Unter der Leitung von Marianne und Edgar Körner engagiert sich die Gemeinde nicht nur für die spirituellen Bedürfnisse ihrer Mitglieder, sondern auch für das Wohl von Menschen, die weit entfernt in Ostafrika leben und Chancen benötigen, die ihnen oft verwehrt bleiben.
Dieser Einsatz hat bereits über viele Jahre seine Früchte getragen. Der Arbeitskreis für Entwicklung wurde 1984 ins Leben gerufen, dank der Initiative eines tansanischen Geistlichen, der in der Gemeinde promoviert hatte. Die Schleckheimer waren sofort bereit, sich aktiv zu engagieren, und heute wird die Initiative in Zusammenarbeit mit dem internationalen katholischen Hilfswerk Missio koordiniert. Die Herausforderungen in Tansania sind vielfältig – von Bildungs- und Gesundheitsprojekten bis hin zu sozialer Gerechtigkeit.
Inspirierende Erfolgsgeschichte: Gloria Kinasa
Eine besonders inspirierende Geschichte ist die von Gloria Kinasa. Tochter einer Krankenschwester wuchs sie in der Hauptstadtregion Dodoma auf und hatte den Traum, Ärztin zu werden. Trotz hervorragender Leistungen in der Schule wurde es für sie unmöglich, den nächsten Schritt in ihrer Ausbildung zu machen, da ihre Familie nicht in der Lage war, die Kosten zu tragen. „Ich war schon immer fasziniert davon, anderen Menschen zu helfen“, erläutert sie. Doch der Traum schien in weite Ferne zu rücken, bis ihre Tante, eine Unterstützerin des Projektes, ihr die Kontaktdaten der Körners gab.
Edgar und Marianne Körner zögerten nicht lange. Sie übernahmen die Patenschaft für Gloria und öffneten ihr so die Türen zu einer Zukunft, die sie sich immer erhofft hatte. Mit neuem Mut und der finanziellen Unterstützung der Körners schloss Gloria innerhalb von fünf Jahren ihr Grundstudium an einer der angesehensten Universitätskliniken Tansanias ab. Als sie ihr Diplom erhielt, huldigte ihr Professor ihre beeindruckenden Leistungen und bestätigte, dass sie die beste Studentin der Fakultät sei.
Doch Gloria hörte nicht hier auf. 2017 promovierte sie und widmet sich nun nicht nur ihrer Arbeit als Ärztin, sondern auch der Ausbildung künftiger medizinischer Fachkräfte in ihrer Heimat. Ihre Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig nicht nur finanzielle Unterstützung ist, sondern auch die emotionale Zuwendung, die sie durch die Körners erfahren hat. „Sie haben mich als Teil ihrer Familie aufgenommen“, sagt sie dankbar und besucht regelmäßig die Familie in Deutschland.
Schutz für Albinos in Tansania
Ein weiteres zentrales Anliegen der Schleckheimer Initiative ist der Schutz von Albino-Kindern, die oft Opfer von Aberglauben und Diskriminierung werden. In Tansania gibt es tief verwurzelte Vorurteile, die Albinos als verflucht betrachten, was zu ihrer Ausgrenzung und Verfolgung führt. Dank der Unterstützung aus Schleckheim leben mittlerweile 45 Albino-Kinder in einem sicheren Waisenhaus und können zur Schule gehen. Diese Initiative ist nur eines von vielen Projekten, die durch den unermüdlichen Einsatz des Arbeitskreises entstehen.
„Ich möchte, dass die Menschen sehen: Es lohnt sich, auch fernab der Heimat zu helfen”, sagt Edgar Körner mit Nachdruck und appelliert an weiteres Engagement. Was einmal in Schleckheim begann, hat das Potenzial, an vielen anderen Orten ähnliche Veränderungen zu bewirken, erfordert jedoch eine breite Beteiligung von Menschen mit Mut und Herz. So zeigt sich, dass selbst kleine Initiativen Großes bewirken können und die Kraft haben, Leben zu verändern.
Der Arbeitskreis für Entwicklung der Kapellengemeinde Schleckheim ist auf Spenden angewiesen, um auch weiterhin Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Tansania zu unterstützen. Interessierte können ihre Unterstützung über das Spendenkonto der Kapellengemeinde Schleckheim bei der Aachener Bank bereitstellen und damit aktiv Teil dieser wichtigen Mission werden.