Rafael, ein 66-jähriger ehemaliger Bäcker, lebt seit zehn Jahren von Pfandflaschen und Dosen. Sein Alltag ist keineswegs einfach, aber er hat in der Hauptstadt des Ruhrgebiets, Düsseldorf, eine ungewöhnliche Nische für sich entdeckt. Nach einem Bandscheibenvorfall sah er sich gezwungen, in Frührente zu gehen, da seine 900 Euro Rente nicht ausreichen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Doch anstatt aufzugeben, entschied er sich, seine Situation in etwas Positives zu verwandeln.
„Die Rentenzahlungen sind nicht das, was man sich erhofft. Es reicht einfach nicht”, beschreibt er realistisch seine Lebenssituation. Doch wo andere resignieren, sieht Rafael eine Chance. „Ich habe einmal jemanden gesehen, der mit einem BMW Pfand gesammelt hat. Da dachte ich mir: Wenn der das kann, dann kann ich das auch!“, erläutert er und zeigt damit für viele, die in ähnlichen Lagen sind, dass es Wege gibt, aktiv zu bleiben und das Beste aus den Umständen zu machen.
Ein unerwartetes Geschäft
Was mit kleinen Funden begann, hat sich mittlerweile zu einer ernsthaften Beschäftigung entwickelt. Rafael hat sich ein richtiges Geschäft im Pfandsammeln aufgebaut und seine eigene Art der Mobilität sichern können. Ganze 50.000 Dosen und Flaschen musste er sammeln, um genug Geld für einen Motorroller zu bekommen, der ihm erlaubt, schneller von einem Ort zum anderen zu kommen. „Auf meine Schätze bin ich richtig stolz – das sind nicht bloß Flaschen, das ist mein Geschäft“, so Rafael.
Im Gespräch mit Reportern erklärt er, dass es nicht nur darum geht, Pfandflaschen zu sammeln, sondern auch, die eigene Würde zu bewahren. „Es ist mir nicht peinlich, sie sollen mich sehen!“, ruft er aus. Rafael ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Menschen trotz widriger Umstände Lebensmut beweisen können. Er hat nicht nur seine eigene Situation verbessert, sondern gibt auch anderen das Gefühl, dass man nicht aufgeben sollte, egal wie herausfordernd die Umstände erscheinen.
In der heutigen Gesellschaft ist das Pfandsammeln häufig ein Thema, das oft übersehen wird. Für Menschen wie Rafael mag es zwar eine letzte Möglichkeit sein, doch er hat daraus ein eigenes Geschäft gemacht. Es zeigt, dass mit Kreativität und Entschlossenheit selbst die einfachsten Aufgaben zu etwas Bedeutendem werden können.
Sein Erfahrungen zum Pfandsammeln und sein Umgang mit den Herausforderungen des Lebens sind inspirierend. Rafael zeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten nicht nur um das Überleben geht, sondern auch um Selbstachtung und die Schaffung eines Lebensstils, der einem entspricht.
Mehr über die Erlebnisse von Rafael und seine Perspektive auf das Leben als Pfandsammler erfahren Sie in einem Video, in dem er 10 Fragen zu seinem ungewöhnlichen Lebensweg beantwortet. Er zeigt, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner Situation, Stärke und Einfallsreichtum besitzt, um Lösungen zu finden.