In Northeim nimmt der Ausbau des Martinsgrabens konkrete Formen an. Der Spatenstich für die Erschließung der als Zufahrt zum Neubaugebiet südlicher Wieter geplanten Straße wurde kürzlich durchgeführt, was den Beginn eines Projekts markiert, das bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Diskussion ist. An diesem symbolischen Ereignis nahmen nicht nur Bürgermeister Simon Hartmann und Vertreter der Stadtverwaltung, sondern auch Mitglieder verschiedener Stadtratsfraktionen sowie Anlieger teil.
Der Ausbau der Straße Am Martinsgraben war eine lang ersehnte Maßnahme, die spätestens seit den frühen 2000er Jahren immer wieder ins Gespräch kam. Anwohner, insbesondere von der stark frequentierten Straße Dörtalsweg, drängten auf eine Lösung, die die Verkehrssituation in ihrer Nachbarschaft entspannen könnte. Trotz wiederholter Anträge gab es jedoch mehrfach Widerstand. So hatte der Stadtrat 2003 einstimmig dem Vorhaben eine Absage erteilt.
Der aktuelle Stand des Projekts
Die Infrastrukturmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans zur Entwicklung des Neubaugebiets. Im Jahr 2018 hatte der Stadtrat bereits eine positive Entscheidung für den Ausbau getroffen. Seitdem gab es jedoch immer wieder Verzögerungen, unter anderem weil ein Bebauungsplan erstellt werden musste. Zudem fehlte ein Investor für die Erschließung der umliegenden Flächen, was die Planungen zusätzlich komplizierte. Inzwischen hat sich die Situation verbessert, da bald 30 Baugrundstücke im oberen Bereich des Neubaugebiets vollendet sind.
Wichtige Fortschritte sind auch in den letzten Monaten zu verzeichnen. Erst am 10. Juni wurde ein weiterer Spatenstich für einen weiteren Bauabschnitt durchgeführt, der 35 neue Grundstücke umfasst. In einem Beschluss vom 22. Februar dieses Jahres hatte der Stadtrat zudem einen Erschließungsvertrag mit einer Gesellschaft aus drei Bauunternehmen abgeschlossen. Diese Entwicklungen sind auch der Hintergrund für die Schaffung einer neuen Kindertagesstätte, die im Jahr 2023 in Betrieb genommen wurde.
Die Vorbereitungen für die Straßenarbeiten beginnen mit der Beräumung des Baufeldes. In den vergangenen Wochen wurden Bäume und Sträucher im Bereich zwischen der Sudheimer Straße und dem Georg-Diederichs-Ring entfernt, um Platz für den Ausbau zu schaffen. Diese frühen Schritte sind notwendig, um sicherzustellen, dass der Ausbau reibungslos und fristgerecht erfolgen kann.
Die Situation in Northeim ist daher geprägt von einem dynamischen Prozess, der nicht nur die Verkehrsanbindung, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner verbessern soll. Während die Bagger anrollen und die Bauarbeiten voranschreiten, bleibt abzuwarten, wie sich die Infrastruktur in der Region weiter entwickeln wird. Mit jedem Schritt wird jedoch deutlich, dass die Entscheidungsträger bestrebt sind, die jahrzehntelangen Diskussionen in greifbare Ergebnisse umzuwandeln, die die Stadt zukunftsweisend prägen sollen.