Am Samstagmittag verwandelte der Altmarkt in Zeitz in ein buntes Spektakel der Vielfalt. Der zweite Christopher Street Day (CSD) unter dem Motto „Zeit(z) für Veränderung: Queer im Revier“ zeichnete sich durch Musik, Regenbogenfahnen und klare Botschaften für Gleichstellung aus. Die Veranstaltung zog Menschen aus der gesamten Region an, die für Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft demonstrierten und gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung eintraten.
Die LGBTQI+-Gemeinschaft, deren Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell und mehr steht, stellte sich am vergangenen Samstag geschlossen hinter ihre Forderungen. Der Oberbürgermeister von Zeitz, Christian Thieme, vertrat an diesem Tag nicht nur die Stadt, sondern fungierte auch als Schirmherr des Events und eröffnete den CSD mit einer Ansprache.
Demonstrationszug und Programmpunkte
Gleich nach der Eröffnung versammelten sich Hunderte von Teilnehmern, um an einem farbenfrohen Demonstrationszug durch die Straßen von Zeitz teilzunehmen. Ein großes Polizeiaufgebot sorgte für Sicherheit während des Zuges, der durch die Stadt verbal unterstrich, wie wichtig Gleichheit und Akzeptanz sind. Einige Gruppen waren sogar mit transparenten Plakaten unterwegs, die ihre Botschaften an die Passanten richteten.
Nach dem Umzug fanden die Feierlichkeiten auf dem Altmarkt ihre Fortsetzung. Bis zum frühen Abend wurden nicht nur politische Reden gehalten, sondern auch künstlerische Darbietungen wie Musik und Poetry-Slam präsentiert. Diese Mischung aus Unterhaltung und ernsthaften Diskussionen unterstützte die Stimmung, die zu einem feierlichen Ausdruck von Identität und Gemeinschaft wurde.
Eines der Highlights des CSD war die Ausstellung im Stadtlabor in der Wendischen Straße, die sich mit dem queerem Leben im ländlichen Raum auseinandersetzte. Unter dem Titel „Solche Leute gibt’s hier nicht“ bot die Wanderausstellung Raum für Dialog und Austausch über die Thematik der Sichtbarkeit von LGBTQI+-Personen außerhalb urbaner Zentren.
Trotz des überwältigenden Rückhalts für den CSD war die Veranstaltung nicht ohne Kontroversen. In der Stadt fanden auch mindestens eine Gegendemonstration statt, die auf die polarisierten Meinungen zu den Themen Gleichstellung und Akzeptanz hinweist. Dies unterstrich die Notwendigkeit, weiterhin für eine aufgeschlossene Gesellschaft einzutreten, in der Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität respektiert werden.
Die Veranstalter und Teilnehmer des CSD in Zeitz konnten nicht nur auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken, sondern auch auf einen wichtigen Schritt zur Sichtbarkeit und Unterstützung für die LGBTQI+-Gemeinschaft in ihrer Region. Solche Events tragen wesentlich dazu bei, Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.