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Trauer um Kurt Bendlin: Ein Zehnkampf-Ikone geht von uns

Der ehemalige Zehnkampf-Weltrekordler Kurt Bendlin, der 1968 bei den Olympischen Spielen Bronze gewann und am vergangenen Donnerstag im Alter von 81 Jahren in Paderborn starb, hinterlässt ein bedeutendes Erbe in der Leichtathletik, geprägt von außergewöhnlichen Leistungen und persönlichem Durchhaltevermögen.

Die Welt der Leichtathletik hat einen ihrer ganz Großen verloren: Kurt Bendlin, ehemaliger Zehnkampf-Weltrekordler und Olympiamedaillengewinner, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Dies bestätigte seine Frau der Deutschen Presse-Agentur. Bendlin, der am vergangenen Donnerstag in Paderborn starb, hinterlässt seine beiden Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

Kurt Bendlin war mehr als nur ein Sportler; er war eine Persönlichkeit, die die Welt des Zehnkampfs in den 1960er Jahren maßgeblich prägte. Berühmt wurde er durch seinen Weltrekord im Zehnkampf, den er unter brütender Hitze im Uni-Stadion von Heidelberg aufstellte. Mit beeindruckenden 8.319 Punkten setzte er im Mai 1967 Maßstäbe, die noch lange nachhallen sollten. Es war ein Schlüsselmoment in seiner Karriere, der das Publikum begeisterte und ihn als „König der Athleten“ feierte.

Sportliche Erfolge und Verletzungen

Doch der Weg zum Ruhm war nicht gerade: Ein Jahr nach seinem Weltrekord trat Bendlin bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt an. Diese Veranstaltung war mit hohen Erwartungen verknüpft, da er als Favorit galt. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass seine olympische Reise alles andere als einfach sein würde. Eine Verletzung während der Vorbereitung hinderte ihn daran, sich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. Sechs Wochen lang blieb ihm kaum Zeit zum Trainieren, und doch schaffte er es, am zweiten Wettkampftag trotz starker Krämpfe aufs Podest zu springen und die Bronzemedaille zu gewinnen. Rückblickend betrachtete er diese Leistung als eine seiner größten, nicht zuletzt weil er inmitten körperlicher Qualen so viel Stärke zeigen konnte.

Während seiner aktiven Zeit war Bendlin gezwungen, sich zahlreichen gesundheitlichen Herausforderungen zu stellen. Insgesamt 14 Operationen musste er über sich ergehen lassen, die häufig auf die großen Belastungen seines Körpers zurückzuführen waren. „Mein Problem war, dass meine Kraft größer war als die Haltbarkeit meiner Knochen und Gelenke“, erklärte er einmal. So machte er trotz schmerzlicher Rückschläge weiter und setzte alles daran, seinen Traum von sportlicher Exzellenz zu verwirklichen.

Paderborn und soziale Projekte

Außerhalb des Sports war Bendlin auch als Diplom-Sportlehrer tätig und gab Fitness-Kurse für gestresste Manager in seiner Heimat Malente. Seine traumatische Kindheit, geprägt von Krieg und Verlust, beeinflusste ihn und gab ihm die Motivation, anderen zu helfen. Schon früh floh seine Mutter mit ihm vor dem Krieg nach Schleswig-Holstein, nachdem sein Vater in der Gefangenschaft gestorben war. In seinem späteren Leben wollte Bendlin anderen Menschen helfen, insbesondere alkohol- und drogenabhängigen Menschen, um ihnen neue Perspektiven zu bieten.

Zusätzlich engagierte er sich in Vater-Kind-Kursen auf einem Bauernhof in Paderborn, wo er mit seiner freundlichen Art und verständnisvollen Natur viele Herzen gewann. Seine Frau Martina erinnerte sich liebevoll an ihren Ehemann, der sie über Jahre begleitete. „Mein Mann konnte sich nie entscheiden zwischen Zehnkampf, Beruf und Hochzeit,“ bemerkte sie humorvoll. Doch trotz der Herausforderungen war Bendlin immer der liebenswerte Mensch, den alle schätzten.

Kurt Bendlin lebte nach der Philosophie: „Für mich ist nur der Moment wichtig. Ich lebe im Hier und Heute.“ Diese Einstellung begleitete ihn bis zu seinem 75. Geburtstag, wo er diese Lebensweise betonte. Sein Engagement für die Gesellschaft und seine unerschütterliche positive Einstellung hinterlassen einen bleibenden Eindruck auf all jene, die ihn kannten.

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