Schwerin

Neuanfang beim ZkWAL: Ruhestand von Fred Freyermuth und seine Folgen

Der Zweckverband ZkWAL hat seinen Verbandsvorsteher Fred Freyermuth in den Dienstunfähigkeits-Ruhestand versetzt, was Fragen zur zukünftigen Struktur und Arbeitsweise des Verbandes aufwirft, nachdem Freyermuth seit Juni 2023 nicht mehr im Amt war und die stellvertretende Verbandsvorsteherin Viola Tonn die Geschäfte leitet.

Der Zweckverband ZkWAL hat eine bedeutende Veränderung erlebt, die weitreichende Konsequenzen für die Zukunft seiner Führung haben könnte. Fred Freyermuth, der zuvor als hauptamtlicher Verbandsvorsteher tätig war, wurde in den Ruhestand versetzt. Viola Tonn, die stellvertretende Verbandsvorsteherin, informierte über diesen Schritt und merkte an, dass Freyermuth bereits seit Ende Juni 2023 nicht mehr im Dienst war. In dieser Zeit übernahm Tonn im Ehrenamt die Amtsgeschäfte und kümmerte sich um die laufenden Geschäfte des Verbands.

Die Abberufung von Fred Freyermuth hat im Verband Diskussionen angestoßen, was die zukünftige Führungsstruktur betrifft. Eine Kernfrage bleibt, ob man an der bereits vor einigen Jahren eingeführten Praxis festhalten möchte, einen hauptamtlichen Verbandsvorsteher zu beschäftigen, oder ob der Verband besser mit einem ehrenamtlichen Vorstand arbeiten sollte, der durch einen Geschäftsführer unterstützt wird. „Ich würde mich auf das Risiko mit einem hauptamtlichen Verbandsvorsteher nicht noch einmal einlassen“, äußerte Viola Tonn und wies dabei auf die Herausforderungen hin, die mit der Beschäftigung eines Beamten einhergehen, da eine Kündigung während der siebenjährigen Wahlperiode fast unmöglich sei. 

Personalsituation und Fluktuation

 

Die Personalsituation beim ZkWAL war in den letzten Jahren von hoher Fluktuation geprägt: Zwischen dem zweiten Halbjahr 2021 und Ende 2023 haben neun Mitarbeiter den Verband verlassen, was zu einem erheblichen Umbruch innerhalb des Teams geführt hat. Tonn erklärte, dass die Instabilität in der Führungspitze auch Auswirkungen auf die allgemeine Verwaltung hatte: „Als ich anfing, hatte ich keinen Ansprechpartner, da sowohl der Verbandsvorsteher als auch dessen Assistentin nicht mehr im Amt waren.“ Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die der Verband in dieser Übergangszeit bewältigen musste.

Trotz dieser Schwierigkeiten zeigt sich Viola Tonn optimistisch hinsichtlich der finanziellen Lage des Verbands. Durch Umlagen, die von allen verbandsangehörigen Gemeinden gezahlt werden, hat sich die finanzielle Situation erheblich verbessert. „Der Verband hat ein Schuldenproblem mit hohen, nicht gebührenfähigen Tilgungsleistungen“, merkt Tonn an. Die versorgten Gemeinden mussten eigene Kredite aufnehmen, was zu einer angespannten finanziellen Situation führte.

Widersprüche und anstehende Entscheidungen

Ein aktuelles Hauptanliegen ist die Bearbeitung der Widersprüche zu über 9000 Beitragsbescheiden für die Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüsse. Bislang konnten nur 600 Bescheide abgearbeitet werden, trotz der Unterstützung durch eine externe Firma, die zusätzliche Kosten verursachte. Nun plant der Verband, sich mit zwei Mitarbeitern einer Zeitarbeitsfirma der Angelegenheit anzunehmen. Tonn betont die Dringlichkeit, da die Frist zur Bearbeitung der Widersprüche bis zum 31. Dezember 2024 läuft, und es geht um erhebliche Geldsummen.

Zusätzlich sind einige Vertragsbeziehungen, unter anderem mit Gemeinden und Gewerbekunden, noch in Klärung oder in rechtlichen Auseinandersetzungen. Tonn berichtete über veraltete Verträge, die nicht den satzungsgemäßen Vorgaben entsprachen. Ihr Ziel ist es, eine Gleichbehandlung aller Kunden zu erreichen und die vertraglichen Rahmenbedingungen zu optimieren.

Am Dienstag, den 3. September, wird die Verbandsversammlung des ZkWAL zusammentreten. Dort stehen Wahlen für die neuen Gremien an, einschließlich des Vorsitzenden und der Vorstandsmitglieder. In Anbetracht der bevorstehenden Neuwahlen und der Erneuerung nach der Kommunalwahl werden viele neue Gesichter im Verband zu sehen sein. Es bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung über die Zukunft des Postens des Verbandsvorstehers ausfallen wird.

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