In der pulsierenden Metropole Berlin gibt es ein verstecktes Juwel für Fußballenthusiasten: das Groundhopping. Dieses Hobby, das sich dem Erkunden und Besuchen von weniger bekannten Fußballplätzen widmet, zieht viele Fans an, die nicht nur das Spiel, sondern auch die Geschichte und Atmosphäre dieser Orte erleben möchten. So zeigt sich, dass in einer Stadt mit fast 200 Fußballanlagen auch weniger im Rampenlicht stehende Plätze eine eigene Bedeutung und Anziehungskraft haben.
Wenn wir uns auf die Suche nach einzigartigen Fußballstätten in Berlin begeben, entdecken wir schnell, dass jede Location ihre eigene Geschichte zu erzählen hat. Groundhopper wie Peter Czoch, der bereits 350 verschiedene Plätze besucht hat, fasziniert nicht nur die sportliche Darbietung, sondern auch die Atmosphäre an diesen Orten. Sie stehen oft in einem Kontrast zu großen, modernen Stadien und verleihen dem Amateurfußball einen besonderen Charme, der in der heutigen Zeit oft verloren geht.
Ein Verein, der Geschichte atmet
Der Sportplatz an der Züllichauer Straße in Kreuzberg ist ein Ort, der für viele Groundhopper eine besondere Anziehung hat. Mit Platz für 7.000 Zuschauer spielt hier der SC Berliner Amateure, ein Verein mit Wurzeln aus den 1920er Jahren. Diese Sportstätte, die oftmals nicht einmal von 3.000 Fans besucht wird, bietet eine Atmosphäre, die die Besucher beeindrucken kann. Der Verkauf von Bockwurst und Bier zeigt, dass hier nicht nur der Fußball im Vordergrund steht, sondern auch die traditionelle Vereinssilosophie gelebt wird. Ein Glücksfall für die Besucher könnte der zufällige Kontakt mit Gerd Liesegang sein, einem ehemaligen Berliner Fußballfunktionär, der wichtige Themen wie Fairplay und Integration vorangetrieben hat.
Im Sportplatz an der Züllichauer Straße treffen alte Traditionen auf das moderne Vereinsleben. Peter Czoch beschreibt die Plätze in Berlin als manchmal viel zu groß dimensioniert, was die besondere Atmosphäre noch verstärkt. Gerade für Familien sind diese Orte perfekt geeignet, um einen Sonntag hier zu verbringen.
Von der Arbeitergeschichte zur Oberliga
Ein weiterer historischer Platz ist der Sportplatz Fischerstraße in Rummelsburg. Hier hat der SV Sparta Lichtenberg, ein Verein mit einer bewegten Geschichte, sein Zuhause. Ursprünglich als Arbeiterverein gegründet, hat Sparta Lichtenberg die Zeiten überstanden und feierte einen Aufstieg in die Oberliga. Dies stellt einen bemerkenswerten Erfolg für einen Verein dar, der in den letzten Jahren viel Aufschwung erfahren hat.
Für die Fans ist der Sportplatz an der Fischerstraße nicht nur ein Fußballplatz, sondern ein Ort der Begegnung. Die Vorzüge und die Gemeinschaft dort werden durch das Zusammenspiel der Fans und die familiäre Atmosphäre betont. Zudem sorgt die besondere kulinarische Note an der Würstchenbude, wo es unter anderem Sucuk gibt, für zusätzliche Freude.
Am Wackerplatz in Reinickendorf, auch bekannt als Sportplatz Kienhorststraße, erlebt man die Geschichte des Fußballs hautnah. Hier fand einst ein Spiel statt, das für den Verein Wacker 04 Berlin, ein Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, von Bedeutung war. Auch wenn der Verein nicht mehr existiert, kann man hier das authentische Gefühl des Amateurfußballs genießen. Steht man am Zaun, so ist man nicht weit vom Spielgeschehen entfernt und erlebt die Intensität des Spiels aus nächster Nähe.
Eine weitere besondere Location ist das Mariendorfer Volksparkstadion. Trotz seiner Größe und der kapazitätsstarken Tribüne, die für 10.000 Zuschauer angelegt wurde, hat es nie wirklich Spitzenfußball gesehen. Es ist ein Ort der Träume für viele, nicht zuletzt auch aufgrund seiner zentralen Lage im Volkspark Mariendorf, wo neben Fußball auch kulturelle Veranstaltungen wie der „Rocktreff“ stattfinden.
Die Sportplätze am Weiten Blick in Gatow bieten einen ganz besonderen Zugang. Mit einer Anreise, die eine Fähre und Busfahrten umfasst, fühlt man sich, als würde man in eine andere Welt eintauchen. Hier, wo man im Grünen entspannen kann, ist Fußball nur ein Grund für einen Ausflug. Die Kombination von Natur und Sport ist ein Erlebnis, das besonders bei Familien ein beliebtes Ziel ist.