Im Fußball kann es schnell gehen: Nur wenige Wochen nach dem Start der neuen Saison war der Druck auf den Trainer des TSV 1860 München, Argirios Giannikis, enorm. Nach drei Niederlagen in Folge stand seine Mannschaft vor einer enormen Herausforderung beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt. Umso größer war die Erleichterung, als der TSV schließlich mit 2:1 das Spielfeld als Sieger verließ. Der erste Sieg der Saison hat die Löwen vorerst von der Bedrohung durch eine sportliche Krise befreit.
Wie wichtig dieser Erfolg für die Spieler war, zeigte ein emotionales Interview mit Stürmer Maximilian Wolfram nach dem Spiel. „Es fällt eine riesengroße Last ab“, erklärte er und brachte die ständige Unruhe, unter der die Mannschaft in den letzten Wochen litt, auf den Punkt. Die Zuschauer und Anhänger der Löwen können aufatmen, doch der Weg zur Stabilität ist noch lang.
Ein erfolgreicher Auftakt und Nervosität im Verlauf
Der Spielverlauf selbst war vielversprechend für die Münchner. Schon in den ersten Minuten zeigte das Team seine Ambitionen. In der dritten Spielminute nach Anpfiff brachte Wolfram die Löwen mit einem präzisen Abschluss in Führung. Doch es folgten momenten, in denen der Druck von Ingolstadt wuchs und die Verteidigung der Löwen auf die Probe gestellt wurde. „Intern passt alles. Wenn man so auftrumpft, ist die Mannschaft intakt“, betonte Kapitän Jesper Verlaat. Dies sollte die Sorge um die Teamdynamik weiter zerstreuen, auch wenn die Nervosität nach dem Anschlusstreffer durch einen Elfmeter von Pascal Testroet in der Schlussphase zurückkehrte.
Die Art und Weise, wie die Mannschaft gegen Ende des Spiels auf dem Platz agierte, war jedoch beeindruckend. Entschlossen verteidigten sie ihren knappen Vorsprung, gefeiert von einem leidenschaftlichen Publikum, das mit jeder Rettungstat von Torwart René Vollath mitfieberte. „Wenn du das Ding wegköpfst oder gerade noch ein Bein davor bekommst, beflügelt einen das“, erklärte Verlaat begeistert und deutete an, dass das Team in dieser entscheidenden Phase des Spiels zusammengewachsen sei.
Ein Sieg ohne lange Nachwirkungen?
Die Frage bleibt, wie lange die positive Energie aus diesem Sieg anhält. Giannikis selbst zeigt sich nach dem Spiel gelassen. Auf die Frage bezüglich des Drucks, der von ihm abfiele, antwortete er stark: „Überhaupt kein Druck. Ich freue mich einfach für die Mannschaft.“ Dieser Satz könnte helfen, mögliche Spannungen zu vermeiden, die sich leicht wieder aufbauen könnten.
Das nächste Spiel steht bereits am Dienstag im Landespokal an, wenn der TSV 1860 München beim Bayernligisten FC Memmingen zu Gast sein wird. Dort könnte das Team die gewonnenen Punkte an Selbstvertrauen nutzen, um den nächsten Schritt in der Saison zu machen. Ein weiteres positives Ergebnis würde nicht nur die Moral stärken, sondern auch dem gesamten Verein die Zuversicht zurückgeben, die nach dem schwierigen Saisonstart verloren ging.
Insgesamt hat der erste Sieg in Ingolstadt die Löwen ein Stück weit entlastet. Die Fans und das Team können hoffen, dass sich diese Erleichterung langfristig in positive Leistungen umsetzen lässt, und vielleicht wird der Druck, den Giannikis verspürt, schon bald der Vergangenheit angehören.
