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Waldzustandserhebung 2023: Ein Blick auf die Zukunft der bayerischen Wälder

Im Juli und August wurden in Bayern rund 17.000 Bäume auf ihre Gesundheit überprüft, und die positiven Ergebnisse der Waldzustandserhebung lassen hoffen, dass die verbesserten Niederschläge im Frühjahr 2024 die Schäden durch Dürresommer mindern könnten, was für den Erhalt der Wälder in der Region von entscheidender Bedeutung ist.

Niederaichbach (dpa/lby) – Die Lage der Wälder in Bayern hat sich über die letzten Jahre verschlechtert, was die Sorgen der Fachleute und der Öffentlichkeit schürt. Jährlich wird im Freistaat eine Waldzustandserhebung durchgeführt, die mittlerweile auf eine lange Geschichte zurückblickt. Diese Erhebung soll Licht ins Dunkel bringen und die Qualität des Waldes bewerten, der in den 1980er Jahren unter dem Waldsterben stark gelitten hat. Im Juli und August wurden 17.000 Bäume untersucht, dabei fiel auf, dass die Situation alles andere als rosig ist. Während der letzten Erhebung waren nur noch 12 Prozent der Bäume frei von Schädigungen durch Trockenheit oder Hitzestress, ein alarmierendes Tief im Vergleich zu 28 Prozent im Jahr davor.

Wolfgang Stöger von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft zeigt sich zwar optimistisch, dass die Niederschläge im Frühjahr einen positiven Effekt hatten. Doch die anhaltenden Dürreperioden der vergangenen Jahre haben tiefe Spuren hinterlassen. Viele Bäume können sich von der Trockenheit und den damit verbundenen Schäden nicht so schnell erholen. Stöger, der die Erhebung leitet, betont die Bedeutung des Monitoring-Systems, das eine Reaktion auf das langjährige Waldsterben ist.

Verborgene Kontrollen der Wälder

Für die Durchführung der Waldinventur sind die Experten dazu angehalten, die Bäume an mehr als 450 Standorten ausfindig zu machen und zu analysieren. Dabei bleibt der Prozess weitgehend im Verborgenen. Die Baumkontrollen erfolgen stichprobenartig, sodass die Waldbesitzer nicht über die gezielten Untersuchungen informiert sind. Dies soll sicherstellen, dass die Bäume nicht manipuliert werden, um ein verzerrtes Bild zu erhalten. An den Erkundungsstellen wird ein etwa 30 Zentimeter tiefes Metallrohr im Boden vergraben, was den Fachleuten hilft, die entsprechenden Bäume wiederzufinden.

Ein Beispiel für die Redlichkeit der Methode ist der Vor-Ort-Besuch von Michael Heym und Wolfgang Stöger in einem Waldgebiet in Niederaichbach, wo sie mithilfe eines Magnetsuchgeräts nach dem Bodenrohr suchen. Dieses unaufdringliche Vorgehen ist entscheidend, damit die Ergebnisse der Begutachtung nicht durch manipulatives Verhalten beeinflusst werden.

Die Notwendigkeit des Waldumbaus

Die Untersuchungen zeigen auch einen Trend hin zu Mischwäldern, was eine Reaktion auf die Herausforderungen des Klimawandels darstellt. Der Waldumbau in Bayern hat in den letzten fünf Jahrzehnten zu einem Anstieg des Anteils an Laubbäumen geführt, von 20 Prozent auf fast 40 Prozent. Stöger hebt hervor, dass die Vielfalt der Baumarten helfen könnte, die Wälder resilienter gegenüber extremen Wetterbedingungen zu machen.

Die bestehenden Monokulturen, die vor allem Kiefern und Fichten umfassen, stehen durch Hitze und Trockenheit unter starkem Druck. Während die Tanne in der Vergangenheit großen Schaden erlitten hat, zeigen sich nun die Eichen und Buchen als robustere Vertreter in der sich wandelnden Landschaft. Die Herausforderungen, die die Forstwirtschaft gegenwärtig bewältigen muss, sind nicht zu unterschätzen, doch die Veränderungen in den Baumarten könnten langfristig für positive Effekte sorgen.

Die laufenden Studien und die jährlichen Erhebungen sind essenziell, um die nötigen Maßnahmen zur Verbesserung der Waldqualität abzuleiten. Mit dem Wissen um den gegenwärtigen Zustand sollen gezielte Schritte unternommen werden, um die Wälder in Bayern zu stärken und zu schützen, um so den bestehenden ökologischen Herausforderungen zu begegnen.

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