Im Jahr 2023 gab es eine Fülle von aufregenden Sportereignissen, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zogen. Doch abseits der großen internationalen Wettkämpfe wie der Fußball-Europameisterschaft und den Paralympics in Paris bot der Kreis Euskirchen ein bemerkenswertes Beispiel für die Begeisterung für den Sport im Alltag. Hier haben sich Hunderte von Menschen nicht nur als Zuschauer betätigt, sondern selbst aktiv Sport getrieben, um das begehrte Sportabzeichen zu erwerben. Mit insgesamt 909 Auszeichnungen im vergangenen Jahr konnten viele Sportlerinnen und Sportler ihre Fitness und ihren Ehrgeiz unter Beweis stellen.
Bei der feierlichen Übergabe der Sportabzeichen würdigte Landrat Markus Ramers die Leistungen der Teilnehmer. Er erklärte: „Mit dem Sportabzeichen erhält man sich nicht nur die körperliche Fitness, sondern stellt auch die mentale Stärke unter Beweis, um diese Erfolge zu erzielen.“ Dies zeigt, dass eine konstante sportliche Betätigung, insbesondere neben dem Berufs- oder Schulalltag, eine bemerkenswerte Disziplin erfordert.
Langjährige Engagements und persönliche Rekorde
Besonders beeindruckend ist das Engagement von Kurt Sadowski, der zum 25. Mal geehrt wurde, sowie von Anneliese Ludwig und Inge Langanke, die bereits ihre 30. Auszeichnung erhielten. Auch die Eheleute Karl und Anneliese May sowie Thomas May und Christoph Kühn brachten es auf 35 Auszeichnungen. Michael Chavet erlangte das Sportabzeichen zum 40. Mal. Der herausragendste Teilnehmer war Dietmar Zinner, der seit 65 Jahren ununterbrochen an verschiedenen Disziplinen des Sportabzeichens teilnimmt.
Der 83-jährige Dietmar Zinner blickt stolz auf seine beeindruckenden 65 Jahre zurück, in denen er kein einziges Jahr pausiert hat. „Ich habe schon im Alter von 17 Jahren angefangen und bis zum heutigen Tag kein Jahr pausiert. Gerade im Alter finde ich es sehr wichtig, sich ein wenig fit zu halten, und mit dem Sportabzeichen finde ich immer den passenden Ansporn“, erklärte er. Diese Beständigkeit zeigt, wie sehr ihm die physische Aktivität und der damit verbundene Ansporn am Herzen liegen.
Familien- und Vereinsengagement
Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Familien und Vereine im Kreis Euskirchen zeigten großes Engagement für die sportliche Betätigung. Insbesondere die Kinder spielten eine zentrale Rolle. Der junge Phil, nur zehn Jahre alt, erzählte voller Freude: „Es ist eine ganz tolle Erfahrung, als Familie gemeinsam Erfolge zu erzielen und sich gegenseitig anzuspornen.“ Seine Schwester Sophie, die drei Jahre älter ist, stimmte ihm zu und ergänzte: „Wir freuen uns immer, wenn wir wieder schneller gelaufen oder weiter gesprungen sind als letztes Jahr, und versuchen auch, uns gegenseitig zu übertreffen.“ Solche familiären Erlebnisse stärken nicht nur die Bindungen, sondern fördern auch den Teamgeist und den sportlichen Ehrgeiz.
Die Laufgemeinschaft Ramsch-Mützen aus Weilerswist glänzte besonders in der Kategorie der „kleinen“ Vereine, indem sie 15 Sportabzeichen bei nur 22 Mitgliedern erreichten. Im Bereich der Vereine mit bis zu 300 Mitgliedern konnte der Schwimm- und Sportverein Vogelsang mit 46 Auszeichnungen glänzen, während der SV Metternich 1945 in der Gruppe bis zu 600 Mitglieder mit 51 Abzeichen die Spitze erreichte. Solche Erfolge zeigen das kollektive Engagement und die Leidenschaft für den Sport in der Region.
Die Schulen spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle. Die Schülerinnen und Schüler der KGS Vernich erhielten insgesamt 90 Auszeichnungen, während die Marienschule Euskirchen mit 89 Abzeichen den ersten Platz unter den weiterführenden Schulen belegte. Markus Ramers hob hervor, dass die individuellen Leistungen der Teilnehmer als Vorbild für andere dienen und wünschte sich für die Zukunft, dass die Gemeinschaft noch stärker für das Sportabzeichen werben kann. Sein Ziel für das nächste Jahr? Die beeindruckende Zahl von 1000 Abzeichen im Kreis zu erreichen.