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Neue Einreisebestimmungen: EES bringt Veränderungen für Reisende ab November

Ab dem 10. November 2023 führt die EU das automatisierte Einreise-/Ausreisesystem (EES) ein, um die Grenzkontrollen im Schengen-Raum effizienter zu gestalten und dabei Reiseformalitäten für Nicht-EU-Bürger zu modernisieren, was jedoch auch Herausforderungen, insbesondere für Großbritannien, mit sich bringt.

Die Reisewelt in der Europäischen Union steht vor einem bedeutenden Wandel: Ab dem 10. November wird das sogenannte Entry/Exit System (EES) in Kraft treten. Für Reisende aus dem Nicht-EU-Ausland, die bisher bei der Einreise nach Europa einen Passstempel erhalten haben, bedeutet dies eine grundlegende Veränderung. Anstelle der manuellen Abstempelung wird künftig ein automatisiertes System für die Grenzkontrolle sorgen.

Das EES wurde ursprünglich im Jahr 2017 eingeführt und basierte auf einer EU-Verordnung, die darauf abzielte, die Sicherheitsstandards an den Außengrenzen des Schengen-Raums zu erhöhen. Während es den meisten EU-Bürgern inzwischen als Routine erscheint, benötigen Reisende aus Drittstaaten nun ein System, das ihre Ein- und Ausreise automatisiert erfasst. Dies soll nicht nur die Effizienz der Grenzkontrollen verbessern, sondern auch kriminelle Aktivitäten, einschließlich Terrorismus, effektiver bekämpfen.

Langwieriger Prozess und Verzögerungen

Die Geschichte des EES ist von Herausforderungen und stetigen Verzögerungen geprägt. Zunächst war geplant, das System im Jahr 2021 einzuführen, doch diese Frist wurde letztendlich auf 2023 verschoben. Dieser langwierige Prozess, wie von „reisetopia.de“ dokumentiert, wirft Fragen auf, ob die Einführung tatsächlich reibungslos verlaufen wird oder ob es unerwartete Schwierigkeiten geben könnte. Die Verantwortlichen wollen mit dem neuen System vor allem zuverlässige Daten über Grenzübertritte sammeln und Aufenthaltsüberzieher besser identifizieren. Doch die Praktikabilität und die tatsächliche Funktionsweise des EES bleiben abzuwarten.

Ein weiterer Aspekt der neuen Regelungen betrifft die Nachwirkungen für Großbritannien. Nach dem Brexit wird auch das Vereinigte Königreich mit diesen neuen Standards konfrontiert. Die britische Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen und investiert stolze 12,5 Millionen Euro, um wichtige Verkehrswege wie den Hafen von Dover, den Eurotunnel und den Bahnhof St. Pancras für die neuen Anforderungen auszurüsten.

Durch die Einführung des EES wird die Art und Weise, wie Menschen Europa besuchen, erheblich verändert. Reisende müssen sich auf digitale Erfassungen einstellen, die möglicherweise auch längerfristige Auswirkungen auf die Reiseerfahrung haben könnten. Während diese Maßnahmen im Sinne der Sicherheit und Effizienz im Reiseverkehr ergriffen werden, bleibt es abzuwarten, wie die praktischen Anwendungen des Systems in der Realität aussehen werden und ob es tatsächlich in der Lage ist, die bestehenden Sicherheitsbedenken an den Außengrenzen zu adressieren.

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