Die Zukunft der erneuerbaren Energien in Brandenburg sieht äußerst vielversprechend aus, mit der Aussicht auf über 65.000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2040. Eine kürzlich durchgeführte Studie verdeutlicht nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung dieser Entwicklungen, sondern auch die Vielzahl an Möglichkeiten, die sich lokalen Dienstleistern bieten. Diese Veränderungen spüren insbesondere Handwerksbetriebe wie Elektrotechniker, Landschaftsgärtner und Wegebauer.
Die wirtschaftlichen Vorteile der Erneuerbaren Energien sind bereits heute spürbar. Im Jahr 2019 wurde die direkte, regionale Wertschöpfung durch Wind- und Solarenergie auf etwa 530 Millionen Euro jährlich geschätzt. Schätzungen zufolge könnte dieser Wert bis 2040 auf beeindruckende 1,6 Milliarden Euro anwachsen. Ein weiterer spannender Aspekt ist die aufstrebende Wasserstoffindustrie, die bis 2050 voraussichtlich einen wirtschaftlichen Mehrwert von fast 500 Millionen Euro in Brandenburg generieren könnte.
Wachstum der Arbeitsplätze in der Branche
Die Beschäftigungszahlen in Brandenburgs Wind- und Solarbranche sind jetzt schon signifikant. Rund 20.000 Menschen finden momentan Arbeit in diesen Sektoren. Angesichts der zu erwartenden Expansion könnten bis 2040 etwa 65.000 neue Arbeitsplätze entstehen – davon 41.000 in der Solarbranche und 24.000 in der Windenergie. Jan Hinrich Glahr, der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE BB), hebt hervor, dass die Unternehmen in diesen Sektoren bereits bedeutende Arbeitgeber in der Region sind. Er betont die Notwendigkeit qualifizierter Arbeitskräfte, was auch bedeutet, dass attraktive Jobs in der Branche immer gefragter werden.
Im Jahr 2022 konnte die Windbranche in Brandenburg einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro erzielen, während die Solarbranche im Jahr 2023 sogar einen Umsatz von 2 Milliarden Euro generierte. Diese beeindruckenden Zahlen sind nur ein Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Jahren möglich ist. Sollten die Prognosen der Studie eintreffen, könnten beide Branchen bis 2040 einen Gesamtumsatz von über 13 Milliarden Euro erreichen.
Ein weiterer Fokus der Studie liegt auf der Bioenergie, die in Brandenburg traditionell stark vertreten ist. In Zukunft wird ihr Zuwachs jedoch im Vergleich zu anderen Energieformen eher geringer ausfallen. Belltheus Avdic, einer der Studienautoren, erläutert, dass die Analyse die Nettozuwächse betrachtet hat, die sowohl das Einkommen der Beschäftigten als auch den Gewinn der Unternehmen und die Steuereinnahmen der Kommunen umfasst. Obgleich diese Zahlen bereits beeindruckend sind, zeigt die Studie, dass die indirekten Effekte, wie Aufträge an Dienstleister oder eine gesteigerte Kaufkraft der Bevölkerung, noch bedeutender sind.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Brandenburg eine klare Tendenz zur Expansion. Unternehmen der Branchen schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern tragen auch erheblich zur lokalen Wertschöpfung bei. Mit der ständigen Weiterentwicklung der Technologien und dem wachsenden Bewusstsein für nachhaltige Energiequellen wird erwartet, dass Brandenburg eine Vorreiterrolle in Deutschland und Europa einnehmen könnte.