Im Landkreis Verden gehen neun Dörfer an den Start, um dem begehrten Titel „Schönstes Dorf“ zu gewinnen. Nach Jahren mit geringer Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zeigt die diesjährige Beteiligung, dass das Interesse und der Stolz auf die eigenen Gemeinden zurückkehren. Diese Initiative bietet den Dörfern die Gelegenheit, die Lebensqualität und das Engagement ihrer Bewohner zu präsentieren.
Die Wettbewerbsorganisation verzeichnet eine bemerkenswerte Wende: Dieses Jahr haben sich gleich neun Ortschaften angemeldet. Eine Vielzahl von Dörfern meldete sich an und kämpft um den Titel, den in der Vergangenheit meist nur sehr wenige Dörfer anstrebten. Die Teilnahme war bis Ende März offen, und die Ortschaften mussten bis zum 31. August Antworten auf zentrale Fragen einreichen. Fragen wie: Was macht unser Dorf besonders? Was konnten wir in den letzten fünf Jahren erreichen? Und warum hat unser Dorf eine Zukunft? Diese Fragen sind Key-Faktoren, um die Vitalität und das Engagement der Dorfgemeinschaft zu verdeutlichen.
Die Teilnehmerliste
Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Ecken des Landkreises. Eissel ist das kleinste Dorf im Wettbewerb mit lediglich 300 Einwohnern, während Daverden und Etelsen, mit ihren über 3.000 und 3.500 Einwohnern, ebenfalls mit von der Partie sind. In der Reihe der Dörfer gibt es eine spannende Mischung, die von ruhigen, naturnahen Umgebungen über aktiv gelebte Gemeinschaften reicht. In Scharnhorst beispielsweise genießen die Einwohner die erholsame Atmosphäre der Natur, während sie sich durch ein reges Vereinsleben vernetzen und austauschen.
Walle, das stolz auf den höchsten Punkt des Landkreises blicken kann, bietet einen beeindruckenden Aussichtspunkt, der nicht nur Mathematiker wie Gauß, sondern auch Einheimische und Besucher anzieht. Auch der Zukünftige Gewinner des letzten Wettbewerbs, Emtinghausen, wird mit Neugier beobachtet, während das Idealbild von einem gemeinsamen, lebenswerten Ort immer mehr in den Fokus rückt.
Ein weiterer besonders engagierter Ort ist Bockhorst: Hier spielt die Schülergemeinschaft eine zentrale Rolle – sie haben einen Schulwald errichtet, um das Umweltbewusstsein zu fördern. Auch die Geselligkeit ist Teil des Gemeindelebens, wie das Sommerfest zeigt, das in der Dorfmitte gefeiert wird. Dieses traditionelle Event hat sich zu einem wichtigen Bestandteil des Dorflebens entwickelt.
Im Vorfeld des Wettbewerbs wird ein Bewertungskomitee die Dörfer besuchen, um deren Engagement und Gemeinschaftsgeist zu würdigen. Die Kommission setzt sich aus Vertretern der Verwaltung, des Kreistags und verschiedenen Verbänden zusammen. Jedes Dorf hat eine Stunde Zeit, um seine Pläne und die erbrachten Leistungen darzustellen, und es bleibt spannend, wer die Juroren am meisten beeindruckt.
Die Gründe für die erhöhte Teilnahme sind vielfältig. Ein vereinfachtes Anmeldeverfahren, das die Anzahl der einzureichenden Fragen deutlich reduziert hat, könnte für die wachsende Zahl der Bewerber verantwortlich sein. In der Vergangenheit war die Teilnahme oft mit einer großen Bürokratie verbunden, was viele Ortschaften von einer Anmeldung abgehalten hat. Der Landkreis Verden möchte nun Blut lecken und den Wettbewerb auf neue Füße stellen.
Mit einem Preisgeld für die Gewinner soll zudem die ehrenamtliche Arbeit aller Beteiligten gewürdigt werden. Dieser Fokus auf das Ehrenamt betont die Bedeutung der sozialen Strukturen in den Dörfern. Das Engagement der Bürger ist das Herzstück jeder lebendigen Gemeinde. Die Verantwortlichen hoffen, dass der Wettbewerb nicht nur die besten der Dörfer belohnt, sondern auch eine neue Wertschätzung für die ehrenamtliche und gemeinschaftliche Arbeit fördert, die oft im Hintergrund stattfindet.