Hamburg

„Hamburgs Geheimnis: Der erste Drive-In, der Geschichte schrieb“

Teaser: "Im Sommer 1951 eröffnete ein findiger Geschäftsmann in Hamburg den ersten Drive In Deutschlands, wo Autofahrer ohne Aussteigen Würstchen, Bier und mehr genießen konnten, und jetzt werden Zeitzeugen gesucht, um die geheimnisvolle Geschichte dieses Kiosks zu enthüllen."

Im Sommer 1951 wurde in Hamburg ein besonderes Erlebnis für Autofahrer geboren: ein Drive-In-Kiosk, der den Passagieren alles bot, was das Herz begehrte, ohne dass sie aus ihrem Fahrzeug steigen mussten. Zu der Zeit, als Autokultur noch in den Kinderschuhen steckte und die Stadt von einem Nachkriegscharme geprägt war, stellte dieser Kiosk eine Neuheit dar, die nicht nur für Bequemlichkeit, sondern auch für eine bemerkenswerte Abwechslung sorgte.

Hier konnte man von knusprigen Würstchen über erfrischende Biere bis hin zu süßen Desserts wie Eis am Stiel alles bestellen. Ein Hotspot für jene, die das Autofahren und gutes Essen vereinen wollten. Ob man sich für eine „Langnese Eiskrem“ entschied oder doch zu „Möllers berühmter Erdnuss-Schokolade“ griff – die Auswahl schien grenzenlos und die Verlockung, eine Pause einzulegen, war groß. Und in einer Zeit, als Trinkfestigkeit noch anders betrachtet wurde, gab es auch die Möglichkeit, das Angebot an alkoholischen Getränken „Die Drei von St. Pauli“ zu testen, ganz ohne schlechtes Gewissen, da die Promillegrenze erst zwei Jahre später eingeführt wurde.

Hamburgs Drive-In: Ein Stück Geschichte wechselte die Eigner

Der Kiosk, der als erster Drive-In Deutschlands gilt, stellte sein Konzept auf eine bequeme Art und Weise vor. Statt selbst auszusteigen, um einzukaufen, wurden Angebote schnell und effizient von einem Angestellten zusammengetragen, der Wünsche notierte und die gewünschten Produkte direkt an den Wagen brachte. Diese Art des Dienstes war nicht nur unkonventionell, sondern auch ein Spiegelbild der sich wandelnden Gesellschaft in der Nachkriegszeit. Mit einem bescheidenen Lloyd LP 300, ausgestattet mit einem Besatzungszonenkennzeichen, konnte man diese Ignoranz gegenüber dem Stress des Aussteigens genießen.

Die Aufzeichnung der Wünsche, das schnelle Agieren des Bediensteten und die Freude der Autofahrer skizzieren eine lebendige und zugängliche Szene im Hamburger Alltag. Unser fiktiver Autofahrer könnte nach dem Einkauf heimgefahren sein und vielleicht noch ein spannendes Karl-May-Heft aus dem Schaufenster stibitzt haben, während er mit der Straßenbahn zu seiner Familie zurückkehrte.

Gesucht: Zeitzeugen, die helfen können

In den Annalen der Stadt ist die Geschichte des ersten Hamburger Drive-Ins teils in Vergessenheit geraten. Besonders die Identität des „findigen Geschäftsmanns“, der diesen innovativen Kiosk eröffnete, bleibt unklar. Trotz der Beliebtheit des Kiosks war die Konkurrenz aus den USA, insbesondere mit der Eröffnung von McDonald’s 25 Jahre später in Deutschland, stark genug, um schließlich das Aus für diesen Kiosk zu besiegeln.

Ein Bild aus dem Jahr 1951 zeigt diesen Kiosk in vollem Betrieb, doch es werfen viele Fragen auf. Wo genau stand dieser Kiosk und wie lange war er in Betrieb? Wer kann Informationen oder Erinnerungen liefern, die zu einem klareren Bild dieser einzigartigen Episode Hamburger Geschichte führen könnten? Historiker, Archivare und Zeitzeugen sind aufgerufen, ihre Kenntnisse und Anekdoten zu teilen. Die Aktualität der Suche nach Informationen bleibt bestehen und kann über die Kontaktadresse leserbriefe@mopo.de oder telefonisch unter (040) 80 90 57-0 gemeldet werden.

Die Faszination dieser Geschichte über Hamburgs erster Drive-In ist nicht nur ein nostalgischer Rückblick, sondern auch ein spannendes Kapitel, das darauf wartet, vollständig enthüllt zu werden. Ob der Fahrer damals wohl auf das Fußballspiel der Deutschen Meisterschaft am 30. Juni 1951 gewettet hat, bleibt ebenfalls eine interessante Spekulation.

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