Die Stadt Herne ist bereits inmitten eines spannenden und bedeutenden Projekts – die Städtische Galerie, ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1896, wird bis Ende 2025 umfassend saniert. Dieses gelungene Vorhaben, das mit Fördermitteln des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD) unterstützt wird, verspricht, die architektonische Schönheit und kulturelle Relevanz dieses städtischen Juwels neu erstrahlen zu lassen.
Besucher des Schlossparks Strünkede in Herne-Mitte konnten seit Juni 2024 die Anfänge der Sanierungsarbeiten deutlich erkennen, da das eindrucksvolle Gebäude unter einem Gerüst verborgen ist. In den ersten Monaten konzentriert sich das Projekt auf die äußere Hülle des Bauwerks: Fassade, Fenster und Dach werden erneuert, um die strukturelle Integrität und das ästhetische Erscheinungsbild zu gewährleisten. Im kommenden Jahr ist dann eine umfassende Renovierung des Innenbereichs angesetzt.
Technische Infrastruktur wird verbessert
Ein zentraler Aspekt der Sanierungsarbeiten ist die Erneuerung der technischen Infrastruktur. Hierzu zählen die Modernisierung der sanitären Einrichtungen, die elektrotechnischen Installationen sowie die Heizungsanlage. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Verbesserung der Energieeffizienz durch optimierte Wärmeschutzmaßnahmen an Dach, Kellerdecke und Fenstern. Des Weiteren wird die Barrierefreiheit ein wichtiger Punkt sein: Rollstuhlgerechte Toiletten und ein barrierefreier Zugang zum Erdgeschoss sollen zukünftig allen Besuchern den Zugang erleichtern.
Die Planung und Umsetzung der Renovierung erfolgen durch das Herner Architekturbüro blome.gronotte.architekten, das auch der Projektleitung unter der Aufsicht des Fachbereichs Gebäudemanagement der Stadt Herne steht. Das Budget für dieses ambitionierte Vorhaben beläuft sich auf rund 2,89 Millionen Euro, wovon 1,25 Millionen Euro aus öffentlichen Fördermitteln stammen. Nach Abschluss der Sanierung werden zusätzlich Maßnahmen wie Grünschnittarbeiten und eventuell eine neue Fassadenbeleuchtung in Betracht gezogen, um die Sichtbarkeit der Galerie zu verbessern.
Ein historisches Gebäude mit Bedeutung
Stadtkämmerer Marc Alexander Ulrich unterstrich die Wichtigkeit des Projekts und bezeichnete die Städtische Galerie als „kleines Juwel“, das durch den Sanierungsprozess eine neue Strahlkraft erhalten wird. „Wir wollen der Öffentlichkeit frühzeitig zeigen, wie daran gearbeitet wird und dass sich die Bürgerinnen und Bürger auf die Wiedereröffnung freuen können“, betonte er während eines Ortstermins im August 2024.
Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Ursprünglich diente es als Ersatzwohnhaus für die Familie von Forell, die aufgrund von Bergschäden ihr Schloss Strünkede hatte verlassen müssen. Im Jahr 1900 übernahm die Harpener Bergbau-AG das Gebäude und umfunktionierte es zu einer Direktoren-Villa. Ab den 1960er Jahren wurde es dann als Heimatmuseum genutzt, bevor es 1978 zu einem Ort für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst umgewidmet wurde. Kulturdezernent Andreas Merkendorf äußerte sich optimistisch über die künftige Nutzung der Galerie: „Wir freuen uns darauf, sie nach der kompletten Renovierung wieder als städtischen Ausstellungsort nutzen zu können.“ Er stellte auch in Aussicht, dass künftig neben klassischer Kunst auch Musikveranstaltungen stattfinden sollen, um das kulturelle Angebot zu bereichern.
Die Städtische Galerie am Karl-Brandt-Weg 5 gehört zum Ensemble des Emschertal-Museums, zu dem auch das Schloss Strünkede und das Heimatmuseum Unser Fritz zählen. Der Leiter des Emschertal-Museums, Dr. Oliver Doetzer-Berweger, zeigte sich erfreut über die Fortschritte bei den Sanierungsarbeiten und äußerte die Hoffnung, dass die Galerie bald wieder ein kulturelles Highlight für die Stadt Herne wird.
Mit der Sanierung der Städtischen Galerie nimmt die Stadt Herne eine bedeutende Rolle in der Förderung der Kultur und des Kunstverständnisses in der Region ein, während gleichzeitig ein wertvolles Stück Geschichte erhalten bleibt.
Montag, 2. September 2024
| Quelle: Tobias Kindel / Stadt Herne