Osterholz

Schnelle Hilfe: Notfall-Plaketten an Sitzbänken in der Region eingeführt

Der Seniorenbeirat Lilienthal erwägt die Einführung von Notfall-Plaketten für Sitzbänke, um die Standortbestimmung bei Notrufen zu erleichtern, doch die Vorsitzende Renate Bähr betont die Notwendigkeit von weiteren Klärungen und Gesprächen mit anderen Gemeinden und Behörden, um die Effektivität des Systems zu prüfen.

In der Gemeinde Lilienthal gibt es derzeit Überlegungen zur Einführung von Notfall-Kennungen für Sitzbänke, die der schnellen Ortung im Notfall dienen sollen. Diese Idee wird sowohl von Seniorenverantwortlichen als auch von der Kreispolitik überwiegend positiv aufgenommen. Die Vorsitzende des Seniorenbeirats Lilienthal, Renate Bähr, stellt jedoch in Frage, ob ein flächendeckendes System tatsächlich notwendig ist. In anderen Gemeinden wie Schwanewede und Osterholz-Scharmbeck wurden bereits entsprechende Plaketten an vielen Bänken angebracht, um Rettungskräften eine schnellere Identifizierung von Standort und Rettungswegen zu ermöglichen.

Die Idee hinter den Notfall-Plaketten ist, dass im Falle eines Notrufs durch eine simple Kennung vor Ort der Standort sofort erkannt werden kann. Der Kreisseniorenbeirat verfolgt das Ziel, eine einheitliche Lösung für alle Gemeinden zu schaffen. Harry Schnakenberg, der Vorsitzende des Kreisseniorenbeirats, hebt hervor, dass sowohl die Verwaltung als auch der Stadtrat in Osterholz-Scharmbeck großes Interesse an dieser praktischen Maßnahme zeigen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Struktur in Lilienthal letztlich aussehen wird.

Vorhandene Technologien und ihre Möglichkeiten

Bähr begegnet der Idee mit einem gewissen Skeptizismus und zeigt sich unklar darüber, ob der Aufwand für zusätzliche Plaketten wirklich gerechtfertigt ist. „Das Notfallplaketten-System könnte sich als unnötig herausstellen, wenn schon heute Smartphones und GPS dazu in der Lage sind, präzise Standortdaten zu liefern“, äußert sie. Laut der Rettungsleitstelle kann bereits über moderne Techniken wie GPS und Funkmasten genau ermittelt werden, wo ein Notruf eingegangen ist. Eine wichtige Frage bleibt, wie zuverlässig auch ältere Smartphone-Modelle bei der Ortung sind.

Der Landkreis Osterholz verfolgt die Einführung von Notfall-Kennungen ebenfalls aufmerksam. Der zusätzliche Vorteil dieser Plakette ist die sofortige Identifizierung eines Standorts im Einsatzleitsystem. So können bei einem Notruf die Daten des Kästchens direkt in das System übermittelt werden, was die Reaktionszeit erheblich verkürzt. Der Landkreis weist jedoch darauf hin, dass eine flächendeckende Einführung kein Muss ist, da schon bestehende Technologien hilfreich sind.

Herausforderungen und Anlaufschwierigkeiten

Das Projekt ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Bei der Einführung der ersten Plaketten in Schwanewede gab es Anlaufschwierigkeiten, als Hilfesuchende die neuen Notfallkennungen beim Absetzen ihrer Notrufe nannten, diese in der Leitstelle jedoch nicht bekannt waren. Der Landkreis bestätigte, dass die Daten der Kennungen noch nicht im System hinterlegt waren, was die Effizienz des Systems zunächst beeinträchtigte. Die zuständigen Gemeinden müssen sicherstellen, dass die Standortdaten schnell der Leitstelle zur Verfügung stehen.

Eine sinnvolle Lösung könnte darin bestehen, die Kennungen so zu gestalten, dass sie einfach mit dem Standort und weiteren notwendigen Informationen verknüpft sind. So könnte eine Bank beispielsweise eine Kennung wie „OHZ – 6 – 101“ erhalten, wo OHZ den Landkreis, 6 die entsprechende Gemeinde und 101 die spezifische Banknummer darstellt. Auch der Austausch von Kartenmaterial könnte helfen, um den Rettungsdiensten den Zugang zu den richtigen Informationen zu erleichtern.

Mit einer derartigen Koordination können die betroffenen Kommunen und der Seniorenbeirat profitieren, was die Einführung der Notfall-Kennungen angeht. Während das konkrete Vorgehen und die Umsetzung noch diskutiert werden, bleibt die grundsätzliche Idee, Senioren und anderen Bürgern Sicherheit zu bieten, auf dem Tisch. Der Seniorenbeirat Lilienthal zeigt sich offen für weitere Gespräche und möchte die verschiedenen Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit und Hilfe in der Gemeinde erörtern.

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