Am Donnerstagabend, dem 29. August, fand im Zoo Osnabrück die jährliche Mitgliederversammlung der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. statt, ein bedeutsamer Event mit rund 150 anwesenden Mitgliedern. Der Schölerberg war der Schauplatz für die Versammlung, bei der die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen des Zoos zur Sprache kamen. Die interessierten Mitglieder wurden ausführlich über die finanzielle Situation des Zoos informiert, welche sich trotz schwieriger Umstände positiv entwickelte.
Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde eröffnete die Versammlung mit einem positiven Bericht über die Erhöhung der städtischen Zuschüsse. Diese stiegen von 700.000 auf 1,2 Millionen Euro, unterstützt von der Oberbürgermeisterin und dem Finanzvorstand. Eine häufige Sorge der Vereinsmitglieder betrifft die finanzielle Stabilität, doch Brickweddes Worte gaben Anlass zur Hoffnung, dass die Stadt hinter dem Zoo stehe.
Schwierige Personalien und Ehrungen
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war die fristlose Kündigung des ehemaligen Geschäftsführers Andreas Busemann, die von Joë Thérond, einem Fachanwalt für Strafrecht, angesprochen wurde. Hierbei wurde jedoch darauf geachtet, die Persönlichkeitsrechte Busemanns zu wahren, sodass Informationen nur in begrenztem Umfang bereitgestellt wurden. Anschließend ließ es sich die Versammlung nicht nehmen, langjährige Mitglieder zu ehren, die seit über 50 Jahren dem Verein treu geblieben sind, darunter Helga Cromme und Klaus Labude. Solche Ehrungen stärken das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern und zeigen die Wertschätzung für ihre Loyalität.
Vorstellungen zur finanziellen Zukunft
Einige der Versammlungsmitglieder äußerten Besorgnis über die steigenden Betriebskosten und den aktuell beschriebenen Verlust von fast 2 Millionen Euro im Jahr 2023. Zoogeschäftsführer Philipp Bruelheide, der kürzlich seine Rolle angetreten hat, blickte jedoch optimistisch auf die Zukunft. Er wies darauf hin, dass trotz finanzieller Rückschläge, insbesondere aufgrund von verminderten Einnahmen aus Tageskarten, das Zoo-Projekt nicht aufgegeben werden sollte. Er erinnerte an die positive Entwicklung im Jahr 2019, die in einer ähnlichen Situation stattfand.
Bruelheide präsentierte auch die Idee eines neuen E-Ticketing-Systems, das den Besuchern ermöglicht, bis zu 34 Prozent beim Ticketkauf zu sparen. Diese Innovation soll über die Webseite und an einem neuen Terminal am Zooeingang realisiert werden. Das Ziel ist klar: Den Besuch attraktiver zu gestalten und eine breitere Besuchergruppe zu gewinnen, die möglicherweise aufgrund finanzieller Einschränkungen bisher nicht ins Tierreich gefunden hat.
Zusätzlich wurde diskutiert, die Mitgliedsbeiträge ab 2025 anzuheben, jedoch mit der Maßgabe, eine Sozialkomponente zu integrieren. Dies zeigt, dass der Zoo seinen Wurzeln treu bleiben und zugleich für alle Mitglieder zugänglich sein möchte. Die Mitglieder zeigten sich einig, dass niemand aufgrund finanzieller Einschränkungen von der Mitgliedschaft ausgeschlossen werden sollte.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Sebastian Benstein, Leiter Business Operations, ansprach, war die fortlaufende Instandsetzung des Zoos. Hier wurden Maßnahmen in verschiedenen Bereichen umgesetzt, um die Besucherzufriedenheit zu verbessern. Einige recht sichtbare Beispiele sind die Erneuerungen der Holzplattform bei den Wölfen oder technische Arbeiten an den Brunneneinrichtungen.
Die Versammlung zeigte, dass die Mitglieder des Zoos nicht nur an der Unterhaltung und Pflege der Tiere interessiert sind, sondern auch an den strategischen Entscheidungen des Managements. Durch das Beibehalten von Transparenz in finanziellen Angelegenheiten und die Einführung neuer Systeme wird der Zoo Osnabrück nicht nur als Attraktion innerhalb der Region geschätzt, sondern auch als eine Gemeinschaft, die sich für den Erhalt und die Pflege ihres Angebots einsetzt.
Feierlichkeiten der Jubilare
Ein weiterer feierlicher Punkt der Versammlung war die Ehrung der Jubilare, die entweder 40, 50 oder sogar 60 Jahre Mitglied in der Zoogesellschaft sind. Zu den besonderen lobenden Erwähnungen gehören Ruth Hoefner und Marita Suhre für 60 Jahre Mitgliedschaft, sowie Klaus und Angelika Labude, Helga Cromme und viele andere für ihre 50 Jahre in der Gemeinschaft. Solche Jubiläen sind nicht nur persönliche Meilensteine, sondern auch ein Zeichen für die Beständigkeit und das Engagement vieler Mitglieder über Jahrzehnte hinweg.
Die Mitgliederversammlung des Zoo Osnabrück zeigte somit nicht nur die Herausforderungen und Ereignisse der letzten Zeit, sondern auch die Stärke und den Zusammenhalt der Gemeinschaft, die alles daran setzt, den Zoo nicht nur als Freizeitort, sondern als wertvolle Institution zu erhalten und weiterzuentwickeln.