Am vergangenen Sonntag fand das Sommerfest im Leverkusener Tierschutzzentrum statt, das unter strahlendem Sonnenschein und angenehmen 30 Grad viele tierliebe Besucher anzog. Die Veranstaltung bot eine Fülle an Aktivitäten und Informationen, die darauf abzielten, sowohl Mensch als auch Tier zu erfreuen und auf die wichtige Arbeit des Tierheims aufmerksam zu machen.
Vor dem Tierheim tummelten sich zahlreiche Hunde mit ihren Besitzern, die sich über die verschiedenen Angebote informieren konnten. Von der Möglichkeit, eine Krankenversicherung für Haustiere abzuschließen, bis hin zu einem Trödeltisch mit Hundezubehör, alles war auf die Bedürfnisse der vierbeinigen Gäste ausgerichtet. Daniel Stadelbacher von der Gothaer Versicherung äußerte sich positiv über die unentbehrliche Rolle von Tierheimen. „Ohne sie würde viel Elend auf der Straße herrschen“, sagte er und unterstrich so die gesellschaftliche Verantwortung, die diese Einrichtungen tragen.
Ein Tag der Begegnung
Das Sommerfest hatte zudem den Zweck, Vorurteile gegenüber Tierschutzeinrichtungen abzubauen. Dr. Alexander Fluck, ein Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins, sprach darüber, dass viele Menschen zögern, ein Tierheim zu besuchen, aus der Annahme heraus, dort seien „nur arme, leidende Wesen“ anzutreffen. Das Event bot eine Gelegenheit für potenzielle Tierbesitzer, die Tiere kennenzulernen und eine Verbindung aufzubauen.
Besonders berührend war die Anwesenheit von ehemaligen Tierheim-Hunden und deren neuen Besitzern. Eine Leverkusenerin, die vor zwei Jahren einen Hund aus dem Tierheim adoptiert hatte, erzählte: „Ihn wollte niemand, weil es mit ihm nicht so leicht war.“ Ihre Worte spiegeln die Realität wider, dass viele Tiere in den Tierheimen auf ein Zuhause warten und die Adoption oft eine echte Lebensrettung bedeutet. Gerd Kortschlag, der Leiter des Tierheims, stellte am Nachmittag einige Hunde vor, die noch immer auf der Suche nach einer Familie sind.
Moderne Behandlungsräume für Tiere
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Sommerfestes war die Einweihung der neuen, erweiterten Tierarztpraxis im Tierheim. Seit April können die Tiere in einem fast dreimal größeren Behandlungsraum versorgt werden. Der freigewordene Platz im Tierheim zeichnet sich künftig durch artgerechte Tierhaltung aus, einschließlich eines neuen Vogelraums und einem Terrarien-Raum für Reptilien, wie Kortschlag berichtete.
In der neuen Praxis stehen nun auch ein Labor, eine Apotheke, ein OP und ein Röntgenraum zur Verfügung, was die medizinische Versorgung erheblich verbessert. Besonders bemerkenswert ist die Spende eines Ultraschallgerätes von Bayer 04, die einen effizienteren Transport der Tiere medizinisch begünstigt.
Das Sommerfest wurde von Oberbürgermeister Uwe Richrath eröffnet, der die Arbeit des Tierschutzzentrums lobte und das Bemühen um das Wohl von Tieren als Zeichen einer starken und verantwortungsbewussten Gesellschaft bezeichnete. „Eine Gesellschaft ist nur so stark, wie sie auch mit den Tieren umgeht“, betonte er in seiner Ansprache.
Doch die Pläne des Tierheims gehen über die bereits umgesetzten Veränderungen hinaus. Ab Montag beginnt der Bau eines Spielplatzes für Hunde auf einem Gelände von 2000 Quadratmetern, der mit Tunneln und Hügeln ausgestattet wird, um den Tieren mehr Bewegungsmöglichkeiten und Spaß zu bieten.
