In den letzten Wahlresultaten in Deutschland zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Alternative für Deutschland (AfD) gewinnt zunehmend an Einfluss, und das nicht nur in den östlichen Bundesländern Thüringen und Sachsen. Auch Bayern, traditionell als politisch stabiler angesehen, bleibt von diesem Aufschwung nicht verschont. Bei den Landtagswahlen am vergangenen Sonntag schnitt die AfD bemerkenswert gut ab, eine Entwicklung, die ein neues Licht auf die politische Landschaft wirft.
In Thüringen erreichte die AfD beeindruckende 32,8 Prozent der Stimmen, womit sie die dominante Kraft im Parlament wurde. Die Christlich Demokratische Union (CDU) folgte mit 23,6 Prozent, während die Linke lediglich 13,1 Prozent erhielt. Auch in Sachsen fiel das Ergebnis beachtlich aus: Die AfD landete dort auf dem zweiten Platz mit 30,6 Prozent, nur knapp hinter der CDU, die 31,9 Prozent erzielte. Tragisch für die Regierungsparteien – die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP – sind ihre Stimmenanteile, die in beiden Bundesländern dramatisch gesenkt wurden. Zusammen erreichen sie in Thüringen lediglich 10,4 Prozent und in Sachsen 13,3 Prozent.
Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Ergebnisse der Wahlen in Bayern lassen erkennen, dass das Phänomen der AfD nicht auf die ostdeutschen Bundesländer beschränkt ist. Im Oktober letzten Jahres wurde im Freistaat ein neues Landesparlament gewählt, und auch hier verloren die Ampel-Parteien. Mit insgesamt 25,8 Prozent und einem Verlust von 6,6 Prozent punkten hatten sie ebenfalls einen bitteren Absturz zu verzeichnen. Die AfD verbesserte sich hingegen um 4,4 Prozentpunkte und kam auf 14,6 Prozent, was sie zur drittstärksten Kraft nach den Freien Wählern und der CSU machte.
Besonders bemerkenswert sind die bayerischen Wahlkreise, die unmittelbar an Thüringen und Sachsen grenzen. In diesen Gebieten schnitt die AfD 2023 überdurchschnittlich gut ab. So konnte die Partei in Bad Kissingen 18,2 Prozent der Stimmen erzielen, während die drei Ampel-Parteien insgesamt nur 17,8 Prozent erreicht haben – eine klare Abwertung für die bisherigen Regierungsparteien.
Verhältnisse an der Grenze
Ein markantes Merkmal dieser Wahlen ist die Diskrepanz zwischen den Stimmanteilen in den Grenzregionen im Vergleich zu den insgesamt starken Ergebnissen der AfD in Thüringen. Im Wahlkreis Schmalkalden-Meiningen I, genau an der bayerischen Grenze, errang die AfD 35 Prozent – etwa doppelt so viel wie im bayerischen Bad Kissingen. Das zeigt deutlich: die AfD hat in den Ost- und Westregionen sehr unterschiedliche Wahlergebnisse.
Die Analyse der Stimmanteile zwischen Bayern und Sachsen bestätigt das Bild des stärkeren Einflusses der AfD im Osten. Im Wahlkreis Vogtland 3 kam sie auf 34,7 Prozent, während im benachbarten bayerischen Wahlkreis Hof nur 18,6 Prozent erreicht wurden. Dies deutet darauf hin, dass die politischen Ansichten und die Wählerbasis stark variieren, was den Einfluss der AfD erkennbar verstärkt.
Der Trend, den die AfD in verschiedenen Bundesländern zeigt, ist ein klarer Ausdruck des sich wandelnden politischen Klimas in Deutschland. Es steht außer Frage, dass die AfD zunehmend als ernstzunehmender Akteur im deutschen politischen Spektrum wahrgenommen wird, und die bevorstehenden Entwicklungen im Land sollten mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden.