Die Handwerkskammer zu Köln hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um der Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt neue Impulse zu verleihen. Ab sofort wird Leonie Arndt als „Willkommenslotsin“ im Team tätig, um Handwerksbetrieben bei der Gewinnung von Fachkräften mit Fluchthintergrund zu helfen. In einer Zeit, in der die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern stetig wächst, ist dies eine Initiative, die sowohl geflüchteten Menschen als auch den Ausbildungsbetrieben zugutekommt.
Die Situation ist klar: Es gibt viele attraktive Ausbildungsplätze im Bezirk der Handwerkskammer zu Köln, die bislang unbesetzt sind. Parallel dazu sind zahlreiche Menschen mit Fluchtgeschichte hochmotiviert, in Deutschland eine Ausbildung zu beginnen oder im Berufsleben Fuß zu fassen. Die Karrierewerkstatt der Handwerkskammer agiert als Plattform, die beide Seiten – interessierte junge Menschen und Ausbildungsbetriebe – miteinander verbindet und so wertvolle Synergien schafft.
Anpassungsfähigkeit und Chancen im Handwerk
Die Vielfalt der Qualifikationen von geflüchteten Menschen ist ein entscheidender Vorteil, den die Handwerkskammer nutzen möchte. In Deutschland gibt es 130 verschiedene Ausbildungsberufe im Handwerk, die individuelle Perspektiven eröffnen. Ein Ausbildungsstart ist jederzeit möglich – auch im kommenden September. Dr. Erik Werdel, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, hebt hervor, dass im Handwerk die Herkunft keine Rolle spielt; vielmehr zählt, was jeder Einzelne aus seinen Fähigkeiten macht. „Die eigene handwerkliche Begabung sinnvoll einzusetzen, schafft nicht nur Perspektiven, sondern auch Anknüpfungspunkte für die Integration in die Gesellschaft“, sagt Werdel.
Die problematische Situation, dass auf 100 Ausbildungsplätze lediglich etwa 80 Bewerber kommen, hat zur Schaffung des Bundesprogramms „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“ geführt. Dieses Programm soll als Anlaufstelle für Ausbildungsbetriebe dienen, die Unterstützung bei der Rekrutierung von passenden Azubis suchen oder interessiert sind, ausländische Fachkräfte sowie geflüchtete Menschen zu integrieren.
Leonie Arndt bringt wertvolle Erfahrungen im Bereich der beruflichen Integration von Geflüchteten ein. Sie hat sich zuvor besonders im Jobcoaching engagiert. „Es ist mir ein Herzensanliegen, Menschen zu helfen, ihren Platz im Berufsleben zu finden“, erklärt sie und verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass mehr geflüchtete Menschen ihre berufliche Perspektive im Handwerk entdecken. Ihre Rolle wird entscheidend sein, um diese talentierten Personen und Handwerksbetriebe zusammenzubringen.
Beratung und Unterstützung durch die Karrierewerkstatt
Die Karrierewerkstatt der Handwerkskammer zu Köln, die seit 2021 aktiv ist, bietet eine wertvolle Unterstützung für junge Menschen bei der Berufswahl. Das qualifizierte Team hilft nicht nur bei der Vermittlung von Praktika, sondern steht auch bei Bewerbungsprozessen beratend zur Seite. „Unsere Aufgabe ist es, geeignete Betriebe und Ausbildungsinteressierte zusammenzubringen, damit auf beiden Seiten die Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt werden“, betont das Team der Karrierewerkstatt.
Ein wichtiges Highlight, bei dem Leonie Arndt ihr Können unter Beweis stellen kann, ist der bevorstehende „Tag des Handwerks 2024“. An diesem bundesweiten Aktionstag, der offiziell am 21. September gefeiert wird, präsentieren die 53 Handwerkskammern die Potenziale des Handwerks. Besonders in der Stadt Köln wird dies auch für Jugendliche und deren Eltern eine hervorragende Gelegenheit, Einblicke in verschiedene Handwerksberufe zu gewinnen. Am Tag vorher, dem 20. September, sind alle Interessierten eingeladen, von 10.00 bis 15.00 Uhr in den Innenhof der Kölner HWK zu kommen. Hier können sie an praktischen Stationen ihre handwerklichen Fähigkeiten erproben und Informationen zu freien Ausbildungs- und Praktikumsplätzen erhalten.
Die Initiative der Handwerkskammer zu Köln zeigt, wie wichtig es ist, Chancen zu nutzen und das Potenzial geflüchteter Menschen auszuschöpfen. Durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Handwerksbetrieben und der Karrierewerkstatt wird nicht nur die Fachkräftesicherung gefördert, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur gesellschaftlichen Integration geleistet. Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft für alle Beteiligten ist geebnet, und Leonie Arndt wird dabei eine Schlüsselrolle spielen.