Berlin (ots)
Die Deutsche Bahn hat eine aufregende Initiative ins Leben gerufen, die einen musikalischen Akzent in den oft hektischen Alltag der Reisenden setzen könnte. Unter dem Titel „Station to Station“ werden ab dem 16. September kostenfreie Konzerte an fünf verschiedenen Bahnhöfen durchgeführt. Im Zentrum dieser besonderen Reihe steht ein achtköpfiges Jazz-Ensemble, das gemeinsam mit Spoken-Word-Künstlern Performances präsentieren wird, inspiriert von David Bowies Album „Station to Station“. Aber das ist nicht alles – auch Gustav Mahlers Werk „Das Lied von der Erde“ wird in den Aufführungen Einzug halten.
Das Besondere an diesen Konzerten ist, dass sie an Orten stattfinden, die oft als Stressfaktoren für Reisende fungieren: Bahnhöfen. Diese werden manchmal als reine Transitpunkte wahrgenommen, die die Lebenszeit der Menschen nicht bereichern, sondern lediglich in Hektik und Abschied vermitteln. Der Intendant der Hamburger Symphoniker, Daniel Kühnel, hat diese Idee entwickelt, um diese „Nicht-Orte“ in lebendige, künstlerische Räume zu transformieren. Durch die Kunst soll den Reisenden, Besuchern und Musikliebhabern eine ästhetische Erfahrung geboten werden, die Trips vom Alltag entfremdet.
Termine und Spielorte
Die ersten Konzerte beginnen in Karlsruhe und bewegen sich weiter nach Ansbach, Leipzig, Braunschweig und Hagen, bevor das Finale am 25. September in der renommierten Berliner Philharmonie stattfindet. Diese Veranstaltungen sind kostenlos und kein Ticket oder Vorabbuchung ist erforderlich. Die einzigen Voraussetzungen sind die Bereitschaft, sich überraschen und inspirieren zu lassen und vielleicht ein kurzer Aufenthalt, um die Augen und Ohren für das Ungewöhnliche zu öffnen.
- Karlsruhe Hbf (16. September, 19 Uhr)
- Ansbach (18. September, 19 Uhr)
- Leipzig (20. September, 19 Uhr)
- Braunschweig (22. September, 19 Uhr)
- Hagen Hbf (24. September, 19 Uhr)
Die Unterstützung durch die Deutsche Bahn ermöglicht dieses innovative Projekt, das die Konventionen des Reisens hinterfragt. Oft vergehen Tage im Fluss von Terminen, während einzigartige Erlebnisse an den Rändern übersehen werden. „Station to Station“ strebt an, diese Perspektive zu ändern. Selbst wenn das Reisen nicht grundlegend zum Entspannungsritual wird, soll es den Reisenden ermöglichen, einen Teil ihrer Routine in eine künstlerische Entfaltung zu transformieren, indem sie Klanglandschaften und Tanz im Bahnhof aufnehmen.
Künstlerische Einblicke
Im Herzen dieser Initiative steht die Verbindung von Jazz und klassischer Musik. An jedem Ort wird ein speziell zusammengestelltes Jazzkollektiv Mahlers Werk interpretieren. Diese Darbietungen sind keine simple Nachvertonung, sondern eine innovative, fortschreitende Interpretation, die durch Improvisation geprägt ist. Der Jazzbassist Haggai Cohen-Milo und sein Ensemble nehmen das Publikum mit auf eine klangliche Reise, die den Geist Mahlers aufgreift.
Das Projekt wird nicht nur in den Bahnhöfen sichtbar, sondern auch digital. Über soziale Medien werden die Künstler ihre Reiseerfahrungen teilen, während Daniel Kühnel die Entwicklung des Projekts mit seinen Kommentaren und Anmerkungen begleitet. Das genaue Programm kann auf der Webseite www.station-to-station.net eingesehen werden.
Die Konzertreihe „Station to Station“ hat das Potenzial, die Wahrnehmung des Reisens neu zu gestalten und die Hektik des Alltags mit kreativen und künstlerischen Impulsen zu bereichern. Es ist eine Einladung, innezuhalten und diesen Orten eine neue Bedeutung zu geben – als Bühne für Kreativität und gemeinsames Erleben.
