Die Digitalisierung in den Schulen von Emden gestaltet sich als langwieriger Prozess. Aktuell stehen drei von sechs Schulen vor der Herausforderung, bis 2025 auf schnelles Internet zu warten. Die Gründe für diese Verzögerungen sind komplex und betreffen vor allem die technischen Voraussetzungen, die für eine flächendeckende Internetversorgung erforderlich sind. Michael Groeneveld, der Fachbereichsleiter der Stadt, hat die Situation nun in einer Mitteilung bestätigt.
Insgesamt bemüht sich die Stadt Emden, ihre Schulen im Rahmen des Digitalpakts des Bundes schneller mit Internetanschlüssen auszustatten. Doch die Realität sieht anders aus. Während das Max-Windmüller-Gymnasium und die Oberschule in Borssum alle erforderlichen Arbeiten termingerecht abgeschlossen haben, bleibt die Lage an der Emder IGS, der BBS 1 und dem Johannes-Althusius-Gymnasium (JAG) angespannt. Hier plant die Stadt, die Frist beim Bildungsministerium zu verlängern, um den Arbeiten mehr Zeit zu geben.
Technische Hürden und bauliche Herausforderungen
Das Verlegen von Netzwerkkabeln wird als Hauptgrund für die Verzögerungen genannt. Diese Arbeiten erfordern viel Zeit und Präzision, was die Planung der digitalen Infrastruktur erheblich kompliziert. Groeneveld berichtet, dass man in Teilen der Schulen „peu à peu“ aufrüste, was sich jedoch über das laufende Jahr verteilt. Die Beamten der Stadt hoffen, dass mindestens zum Ende des Jahres, spätestens jedoch bis März 2025, alle Arbeiten abgeschlossen sein könnten, sodass auch die betreffenden Schulen endlich vom schnellen Internet profitieren.
Interessanterweise sind nicht nur die betroffenen Schulen im Fokus. An vielen weiteren Bildungsstätten, die nicht Teil des Digitalpakts sind, wird ebenfalls gearbeitet. So wird im Moment an der Grundschule Grüner Weg aktiv an der Verbesserung der Internetanbindung gearbeitet, während die Grundschule Am Wall noch auf deren Fertigstellung warten muss. „Es gibt aber an jeder Schule bereits Internet“, betont Groeneveld, doch die Geschwindigkeiten sind noch nicht überall auf dem gewünschten Niveau.
Eine nächtliche Rettungsaktion für digitale Tafeln
Schnelligkeit war auch bei anderen Aspekten der Digitalisierung gefragt. Vor Kurzem sind unerwartet Fördergelder aus dem Digitalpakt freigeworden, und Groeneveld erzählte, dass es gelungen ist, diese Mittel durch die schnelle Handlungsweise seiner Mitarbeiter zu sichern. In einem als Windhundverfahren bezeichneten Ablauf wurde am Abend des 30. Juni die Möglichkeit genutzt, Anträge einzureichen. Dies geschah ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als das Rathaus ein Betriebsfest feierte. Zwei Mitarbeiterinnen setzten sich mitten in der Nacht an ihre PC’s, um die Anträge hochzuladen. Diese kurzfristige Aktion sicherte der Stadt 90.000 Euro für die Anschaffung digitaler Tafeln, ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung, auch wenn es zuvor an Engagement gefehlt hatte.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in Emden, dass der digitale Aufbruch in den Schulen nicht reibungslos verläuft. Dennoch wird an mehreren Fronten gearbeitet, um die Infrastruktur zu verbessern. Die Stadt geht diesen Herausforderungen auf den Grund, auch wenn der Zeitdruck hoch ist, und bemüht sich, nicht nur die technischen Hürden zu überwinden, sondern auch die Lernbedingungen für die Schüler zu verbessern.