In den letzten Tagen war Hengersberg, der älteste Markt Altbayerns, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als Bauminister Christian Bernreiter bei einer Pressekonferenz einige persönliche Anekdoten über seine Heimatstadt erzählte. Bei der Übergabe des Passivhauszertifikates an das Haus der Bayerischen Geschichte, teilte er mit, dass er zusammen mit Dr. Richard Loibl, dem Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, in dieser charmanten Gemeinde aufgewachsen ist.
Hengersberg ist nicht nur für seine historische Bedeutung bekannt, sondern auch für seine gut erhaltenen Architekturdenkmäler, die in der aktuellen Ausstellung „Menschen im Bayerischen Wald: 1900–1950“ im Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen sind. Minister Bernreiter zeigte auf ein Foto, das eine Ansicht des Marktplatzes von Hengersberg präsentiert. Zu sehen sind verschiedene lokale Geschäfte und Einrichtungen, darunter die bekannteste Brauereigaststätte Krinninger und die traditionsreiche Metzgerei Loibl.
Die Geschichte und Architektur Hengersbergs
Das besagte Foto weckt Erinnerungen an die blühende Vergangenheit des Marktplatzes, der während der großen Viehmärkte bis auf den letzten Platz gefüllt war. Heute wirkt der Marktplatz, der von Bäumen umgeben ist, auf den ersten Blick etwas leer. Doch die lebhafte Atmosphäre während der Märkte und Festlichkeiten ist unübersehbar. Die stuckverzierten Gebäude, die um den Marienbrunnen gruppiert sind, erzählen Geschichten aus einer Zeit, in der Hengersberg ein wichtiger Handelsplatz war.
Die Brauereigaststätte Krinninger ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für die Bewohner. Das Landgerichtsgebäude sowie die Kaufmannshandlungen, wie die von Müller-Salegg, sind weitere Schätze der Stadt, die die Geschichte und Kultur der Region widerspiegeln.
Der Bezug zur Heimat wird in den Erzählungen von Bauminister Bernreiter besonders deutlich. Er zeigt, wie diese Erinnerungen und seine Wurzeln in Hengersberg ihn geprägt haben. Seine Kindheitserinnerungen und die Verbindung zu wichtigen Persönlichkeiten wie Dr. Richard Loibl sind mehr als nur nostalgische Rückblicke; sie unterstützen den Glauben, dass eine starke Bindung zur Heimat auch zukünftige Entwicklungen positiv beeinflussen kann.
Daher ist Hengersberg nicht nur ein historisch bedeutsamer Ort, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie lokale Identität und Traditionen über Generationen hinweg weitergegeben werden. Der Austausch zwischen den Generationen, wie er bei der Pressekonferenz erlebbar wurde, trägt zur Bewahrung und Wertschätzung der Geschichte bei und inspiriert gleichzeitig kommende Generationen.
In einer Zeit, in der viele kleine Gemeinden unter dem Druck der Urbanisierung leiden, zeigt Hengersberg, wie wichtig es ist, die eigene Geschichte zu bewahren und gerade die jüngeren Bürger in diesen Prozess einzubeziehen. Die Interaktionen zwischen alten Bekannten wie Bernreiter und Loibl erinnern uns daran, dass wir alle ein Teil eines größeren Ganzen sind.
Insgesamt knüpfen die Erinnerungen und der Austausch zwischen den Hengersbergern nicht nur an persönliche Geschichten an, sondern beflügeln auch das kulturelle Erbe und fördern die Gemeinschaft. Die Vergangenheit wird lebendig gehalten, und so besteht die Hoffnung, dass auch künftig junge Menschen die Schönheit und den Wert ihrer Heimat erkennen und schätzen lernen.