In der Gemeinde Oyten steht eine wichtige Entscheidung an: Wo soll die achte Kita entstehen? Nachdem der Standort an der Stader Straße im Jahr 2022 als Favorit galt, hat sich die Situation kürzlich gewendet. In einer Sitzung des Ausschusses für Kindertagesstätten wurde ein alternatives Angebot vorgestellt, das die Diskussion neu entfacht hat. Bürgermeisterin Sandra Röse (CDU) kündigte an, dass ein interessantes Projekt zur Debatte steht, das möglicherweise bedeutende Vorteile für die Gemeinde bietet.
Das Angebot stammt von Ricarda Hasch, der Leiterin des Pflegeheims Haus Hasch. Sie schlug vor, auf dem Gelände des Pflegeheims ein Gebäude zu errichten, in das die Gemeinde eine Kita einmieten könnte. Diese Verbindung ist nicht zufällig: Seit 2021 werden bereits Räume im Pflegeheim für eine Kita-Gruppe genutzt, was laut Röse „hervorragend funktioniert“. Ihre positive Einschätzung macht deutlich, dass das Pflegeheim und die Kita von dieser Zusammenarbeit profitieren.
Vorteile der neuen Lösung
Ein zentraler Faktor, der für das neue Konzept spricht, ist der Zeitvorteil. Wenn die Gemeinde Oyten selbst baut, muss sie sich an strenge formelle Anforderungen halten, zu denen unter anderem Ausschreibungen gehören. Das könnte den Bauprozess erheblich verlängern. Ein privater Investor wie das Haus Hasch könnte die Kita jedoch schneller zur Verfügung stellen; ein Baubeginn ist bereits für 2027 geplant, im Vergleich zu einem möglichen verzögerten Bau durch die Gemeinde, der bis 2028 oder 2029 dauern könnte. Röse präzisiert: „Ich habe den Druck, dass wir die achte Kita brauchen.“
Darüber hinaus plant die Gemeinde, zwei parallele Bauleitplanungen durchzuführen – eine für den Standort an der Stader Straße und eine für das Haus Hasch am Bischofsweg. Diese Strategie soll eine Rückfallebene schaffen. Röse bezeichnete dies als „Luxussituation“ hinsichtlich der Machbarkeit. Auch andere Stimmen im Ausschuss unterstützen diese Idee. Ralf Großklaus (SPD) merkte an, dass „die öffentliche Hand teurer baut“ und die Kooperation mit Haus Hasch als positives Konzept zu betrachten sei.
Trotz der überwiegenden Zustimmung gab es kritische Stimmen. Ratsherr Jannik Woelki (SPD) zeigte sich skeptisch gegenüber der Abkehr von der ursprünglichen Planung und äußerte Bedenken hinsichtlich der Verkehrssituation, die sowohl am Stader Platz als auch am Bischofsweg zunehmen könnte. Dies wurde auch von Anwohnern während der Einwohnerfragestunde angesprochen; viele befürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch den neuen Kita-Betrieb. Röse bestätigte, dass die Verkehrssituation an beiden Standorten gelöst werden kann, jedoch auch Beeinträchtigungen mit sich bringt.
Dennoch erhielt der Beschlussvorschlag der Bürgermeisterin die notwendige Mehrheit und könnte innerhalb von zwei Wochen im Verwaltungsausschuss weiterverhandelt werden. Wenn alles gut geht, könnte Ende des kommenden Jahres die endgültige Entscheidung über den Standort der neuen Kita getroffen werden. Diese Entwicklung zeigt, wie dynamisch die Planung von Kita-Stätten sein kann und wie wichtig flexible Lösungen für die Gemeinde sein können.