In einem bedeutenden Schritt für den Klimaschutz hat die Landesregierung von Brandenburg eine Task Force ins Leben gerufen, um den regionalen Zementhersteller Cemex in Rüdersdorf bei der Erreichung von Klimaneutralität zu unterstützen. Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg, kündigte die Initiative nach einem Besuch bei Cemex am 1. August an. Die erste Sitzung der Task Force fand in Potsdam statt und brachte wichtige Akteure zusammen, darunter Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel sowie der Cemex-Vorstandsvorsitzende Rüdiger Kuhn und die Bürgermeisterin von Rüdersdorf, Sabine Löser.
Die Notwendigkeit nachhaltiger Praktiken in der Zementindustrie ist größer denn je, da der Bedarf an Zement durch Wohnungsbau und Infrastrukturprojekte steigt. Gleichzeitig ist der Zementherstellungsprozess einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen in der Industrie, was Cemex vor eine große Herausforderung stellt. Mit dem Projekt „Carbon Neutral Alliance“ verfolgt das Unternehmen das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu produzieren, wobei der Standort Rüdersdorf eine zentrale Rolle einnehmen soll.
Herausforderungen und Ziele der Dekarbonisierung
Ministerpräsident Woidke betonte die Bedeutung der Umstellung auf klimaneutrale Produktionsmethoden. Er verwies auf die vielen Herausforderungen, die mit dieser Transformation verbunden sind. „Diese Vorhaben benötigen einen langen Vorlauf für Planung und Genehmigung“, erklärte Woidke. „Die Task Force soll fortlaufend den Austausch und die Koordination zwischen den beteiligten Institutionen fördern und die Entwicklungen vor Ort eng begleiten.“
Woidke machte deutlich, dass die Pläne von Cemex nicht nur für die Zementindustrie, sondern auch für Brandenburg als Wirtschaftsstandort von Bedeutung sind. „Die Umstellungen, die Cemex anstrebt, sind beispielhaft für Ostdeutschland und tragen zur Stärkung des Wirtschaftsprofils Brandenburgs bei“, so der Ministerpräsident weiter.
Derweil äußerte Jörg Steinbach, Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister, seine Unterstützung für die Unternehmen der Grundstoffindustrie. Er betonte, dass das Land entschlossen ist, diese Unternehmen bei ihren Dekarbonisierungsmaßnahmen zu unterstützen. „Mit fast 440 Mitarbeitern ist Cemex ein wichtiger Arbeitgeber in der Region“, ergänzte Steinbach. „Ich bin zuversichtlich, dass die Projekte von Cemex in die richtige Richtung gehen wird.“
Technologische Innovationen als Schlüssel zur CO2-Reduktion
Axel Vogel, der Umwelt- und Klimaschutzminister, wies auf die hohe Relevanz des technologischen Fortschritts hin. Die technische Umstellung bei Cemex ist unerlässlich, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. „Die Umstellung auf CO2-neutrale Zementproduktion wird mit höchster Priorität behandelt, und die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren werden entsprechend beschleunigt“, erklärte Vogel.
Die Dekarbonisierungsstrategie von Cemex umfasst zwei wesentliche Säulen: Vermeidungstechnologie und CO2-Abscheidungs- und -speichertechnologien (CCUS). Ziel ist es, die unvermeidbaren Emissionen so weit zu reduzieren, dass am Ende jährlich etwa 1,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. „Wir bewegen uns hier in Neuland“, so Rüdiger Kuhn. „Die Umstellung auf klimaneutrale Verfahren im größten Zementwerk Deutschlands ist ein komplexes Vorhaben, das zahlreiche Einzelprojekte umfasst, aber wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Unterstützung der Landesregierung und der Gemeinden erfolgreich sein können.“