Diepholz

„Trinkbrunnen für Syke: Ortsrat setzt auf Versorgung der Bürger“

Der Syker Ortsrat hat am 4. September 2024 einstimmig beschlossen, 20.000 Euro für die Installation eines Trinkbrunnens in der Innenstadt bereitzustellen, um durstigen Besuchern eine wichtige Versorgungsmöglichkeit zu bieten, obwohl Bedenken hinsichtlich der Kosten und Wartung geäußert wurden.

In der Innenstadt von Syke herrscht eine seltsame Mischung aus Hitze und Durst, als die Einwohner am späten Vormittag ihrer täglichen Routine nachgehen. Angesichts der drückenden Temperaturen drängt sich eine Frage auf: Warum gibt es hier keinen öffentlichen Trinkbrunnen? Der örtliche Ortsrat hat beschlossen, aktiv zu werden und plant, im kommenden Haushaltsjahr 20.000 Euro für einen zentralen Trinkbrunnen bereitzustellen. Dies könnte ein bedeutender Fortschritt für die Stadt sein, die sich seit Jahren mit der Idee eines solchen Projekts trägt.

Ihrer Entscheidung ging eine lebhafte Diskussion voraus. Es ist nicht das erste Mal, dass der Ortsrat diesen Vorschlag vorlegt; in der Vergangenheit scheiterte der Plan jedoch oft an verschiedenen Argumenten. Die Kritikpunkte reichten von den hohen Anschaffungskosten bis hin zu den Finanzierungsfragen für die Pflege und Reinigung des Brunnens. Doch das hat die Mitglieder des Gremiums nicht davon abgehalten, erneut für dieses wichtige Anliegen einzutreten. „Wir brauchen das!“, wurde das Bedürfnis nach einem Trinkbrunnen von Ariane Thiele (Grüne) betont, während Peter Jahnke (SPD) die Umsetzung der Idee vorantreiben wollte. Ortsbürgermeisterin Gaby Beständig (FWG) unterstrich die gesundheitlichen Vorteile eines Trinkbrunnens und sah in ihm einen Beitrag zur Lebensqualität der Bürger.

Widerspruch aus den eigenen Reihen

Trotz der einstimmigen Zustimmung des Ortsrats ergab sich intern Widerstand. Florian Kastner, ein Mitglied aus der gleichen Fraktion wie die Ortsbürgermeisterin, äußerte seine Bedenken. Als Geschäftsinhaber an der Hauptstraße stellte er klar, dass die finanzielle Situation der Stadt nicht gerade rosig ist. „Wenn wir ein paar Millionen auf der hohen Kante hätten, wäre ich sofort dabei. Haben wir aber nicht!“, erklärte Kastner und wies darauf hin, dass er noch nie von jemandem gehört habe, der in der Innenstadt verdurstet sei. Vielmehr seien es die Beschwerden über die schlechten Bürgersteige, die ihm häufiger zu Ohren kämen.

Die finanziellen Aspekte wurden ebenfalls von Bauamtsleiter Pascal Heidhoff angesprochen, der die jährlichen Kosten für Reinigung und Pflege zwischen 2.000 und 3.000 Euro bezifferte. Die Anschaffungskosten könnten in der Größenordnung zwischen 23.000 und 25.000 Euro liegen. Heidhoff machte deutlich, dass ein Antrag auf 20.000 Euro unzureichend sein würde, um das Projekt überhaupt ins Laufen zu bringen. Diese Realitäten schienen Ariane Thiele jedoch nicht weiter zu beunruhigen; sie hoffte auf mögliche Sponsoren oder Fördergelder, die allerdings nach aktuellem Stand für ein solches Projekt nicht verfügbar sind.

Ungeachtet der Bedenken stimmte der Ortsrat einstimmig für den Antrag, was zeigt, dass das Bedürfnis nach einem Trinkbrunnen in der Stadt nach wie vor groß ist. Gleichzeitig wurde beschlossen, ein weiteres Projekt zu initiieren: die Anschaffung von drei „Wanderbäumen“, also mobilen Bäumen mit Sitzgelegenheiten. Diese Bäume sollen an verschiedene Einrichtungen wie Geschäfte oder Kindergärten vermietet werden können, was eine spielerische Möglichkeit darstellt, grüne Oasen in der Stadt zu schaffen.

Die Diskussion im Ortsrat von Syke spiegelt somit nicht nur die Ambitionen wider, die Lebensqualität zu steigern, sondern auch die Herausforderungen, die mit der Umsetzung solcher Projekte verbunden sind. Ob und wie der Plan für einen Trinkbrunnen tatsächlich verwirklicht wird, bleibt abzuwarten. Die Stimmen der Bürger und die Dynamik innerhalb des Ortsrats könnten entscheidend dazu beitragen, die Zukunft des öffentlichen Wassers in dieser Stadt zu bestimmen.

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