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Tokajew kündigt Modernisierung: Fortschritte in Wirtschaft und Bildung für Kasachstan

Präsident Kassym-Schomart Tokajew kündigte in seiner Rede zur Lage der Nation in Astana weitreichende Maßnahmen zur Modernisierung der kasachischen Wirtschaft an, darunter den Ausbau von Künstlicher Intelligenz, ein Referendum zur Atomkraft und die Stärkung des Mittelstands, um bis 2029 das Wachstum des Landes nachhaltig zu fördern.

Astana/Berlin

In der jährlichen Ansprache zur Lage der Nation hat Präsident Kassym-Schomart Tokajew von Kasachstan eine tiefgreifende Modernisierung des Landes angekündigt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die wirtschaftliche Basis zu verbreitern, effizientere Energiequellen zu etablieren und den öffentlichen Optimismus zu stärken. Tokajew äußerte sich in seiner Rede, die den Titel „Ein gerechtes Kasachstan: Recht und Ordnung, Wirtschaftswachstum, öffentlicher Optimismus“ trug, über die Hintergründe und die Notwendigkeit dieser Reformen.

Ein zentrales Anliegen bleibt die Förderung des Mittelstands. Tokajew forderte die Regierung auf, den Anteil der kleinen und mittelständischen Unternehmen an der gesamten Wirtschaft bis 2029 auf 15 Prozent zu steigern. Aktuell liegt dieser Wert bei lediglich 7 Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Investitionen in den agroindustriellen Komplex gesteigert werden. Er betonte, dass die direkte Subventionierung des Agrarsektors schrittweise durch die Bereitstellung von bezahlbaren Krediten ersetzt werden soll, um die effektive Nutzung von Mitteln zu gewährleisten.

Fortschritte in der Energiepolitik

Im Bereich der Energiepolitik kündigte Tokajew an, dass bis Ende des Jahres ein nationales Projekt zur Modernisierung des Energie- und Versorgungssektors genehmigt werden soll. Ein entscheidendes Highlight dabei ist das Referendum am 6. Oktober über die Errichtung eines neuen Atomkraftwerks. Angesichts der weltweit abnehmenden Verfügbarkeit zuverlässiger Energiequellen erklärte er, dass Kasachstan dringend neue, saubere Energiequellen entwickeln müsse. Über 30 neue Atomkraftwerksprojekte gibt es bereits in den am weitesten entwickelten Ländern der Welt, was die Dringlichkeit dieser Initiative unterstreicht.

Ein weiteres zentrales Problem ist der Fachkräftemangel. Präsident Tokajew betonte, dass die Ausbildung und Bereitstellung qualifizierter Arbeitskräfte höchste Priorität haben muss. Um dem Mangel an Fachkräften in kritischen Sektoren wie Bau- und Wasserwirtschaft sowie Energietechnik entgegen zu wirken, internationalisiert die Regierung die Hochschulbildung. Bereits 23 renommierte ausländische Universitäten haben sich in Kasachstan niedergelassen. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Ausrufung des Jahres 2025 als Jahr der Arbeitsberufe, in dem reformierte Ausbildungsstrukturen eingeführt werden sollen.

Digitalisierung und innovative Lösungen

Digitalisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in Tokajews Vision für Kasachstan. Bis zum nächsten Jahr soll ein nationales Zentrum für künstliche Intelligenz in der Hauptstadt entstehen, das Schülern, Studenten, Forschern und Unternehmern zugänglich ist. Dies soll die digitale Innovationskraft des Landes stärken und die Integration von KI in staatliche Systeme fördern. Tokajew forderte auch eine Verbesserung des rechtlichen Rahmens für digitale Vermögenswerte und Kryptobörsen, um eine zukunftssichere digitale Wirtschaft aufzubauen.

Ein bedeutendes Projekt, das Tokajew hervorhob, ist der Bau einer Glasfaserkommunikationsleitung über das Kaspische Meer, dessen Fertigstellung für 2025 geplant ist. Dieser Schritt ist entscheidend für die Entwicklung einer robusten digitalen Infrastruktur, die internationale Verkehrs- und Datenströme unterstützen soll.

Tokajew rief auch zur Maximierung der Förderung einheimischer Rohstoffe und Komponenten auf, was neue wirtschaftliche Ökosysteme rund um Großunternehmen fördern würde. Dies könnte zu einer Stärkung der industriellen Kapazitäten und der Marke Kasachstan auf dem internationalen Markt führen.

Des Weiteren stellte der Präsident klar, dass Werte wie Offenheit, Toleranz und die Ablehnung jeglicher Form der Diskriminierung die Grundlagen der kasachischen Gesellschaft bilden. Diese Grundsätze sind entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die nationale Einheit.

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