Die Freiwillige Feuerwehr Bornitz feiert in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: 90 Jahre ehrenamtlichen Dienst. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses laden die Verantwortlichen am Samstag zu einem Tag der offenen Tür ein, um sowohl die Geschichte der Wehr als auch ihr engagiertes Wirken in der Gemeinde zu würdigen. Der Tag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Umzug, bei dem verschiedene Feuerwehrfahrzeuge durch die Straßen von Bornitz rollen und damit auch die letzten Langschläfer wecken wollen.
Die Feierlichkeiten finden im modernen Domizil der Feuerwehr statt, das 2011 in der Nachbarschaft der Kita und der Heimatstube errichtet wurde. Der Hof der ehemaligen Schule bietet jetzt eine gut ausgestattete Leichtbauhalle mit Umkleiden und sanitären Anlagen. Hier treffen sich die Feuerwehrmitglieder regelmäßig, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im Rahmen von Ausbildungen zu erweitern.
Engagierte Mitglieder und beeindruckende Einsätze
Wehrleiter Steffen Reinhardt und sein Stellvertreter Christian Oehler geben Einblicke in das aktuelle Team der Feuerwehr Bornitz. Insgesamt zählt die Wehr 19 aktive Mitglieder, darunter vier Frauen, sowie die Altersabteilung, die zusammen 35 Personen ausmacht. Stolz berichten die beiden von etwa zehn bis 15 Einsätzen pro Jahr, die das Team leisten muss. Reinhardt, der seit 2004 die Wehr leitet, schildert, wie seine persönliche Geschichte mit der Feuerwehr begann. Der gebürtige Bornitzer trat 1996 in die Feuerwehr ein, nachdem er in seiner Jugendclique von seinen Freunden dazu motiviert wurde.
Ein prägendes Ereignis seiner Karriere war der Einsatz im Februar 2002, als eine Scheune auf den Elsterwiesen in Flammen stand. „Es war ein flammendes Inferno und wir waren vier Tage rund um die Uhr im Einsatz“, beschreibt Reinhardt eindrucksvoll die Herausforderungen, denen sich die Feuerwehr stellen musste. Solche Erinnerungen sind nicht nur für die aktiven Mitglieder bedeutend, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft, die auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen ist.
Eine lange Tradition
Die Geschichte der Feuerwehr Bornitz ist tief verwurzelt in der Tradition des Ortes, die weit über das 90-jährige Bestehen hinausreicht. Schon im Jahr 1776 wurde in Bornitz ein Spritzenhaus errichtet – ein Zeichen für das schon damals bestehende Engagement der Einwohner für den Brandschutz. Das ursprüngliche Gebäude, das sich an der heutigen Hauptstraße 41 befand, wurde 1970 abgerissen. Zum Jubiläum besteht die Möglichkeit, die alte Feuerwehr-Chronik zu durchstöbern, da Ortschronist Henning Wenzel die Heimatstube für die Besucher öffnet.
Die Feierlichkeiten des Jubiläums sind nicht nur eine Gelegenheit, zurückzublicken auf das, was die Feuerwehr Bornitz erreicht hat, sondern auch ein Moment, um die Gemeinschaft zu stärken und den Zusammenhalt zu fördern. Die Veranstalter hoffen, dass viele Bürger das Angebot des Tags der offenen Tür nutzen, um die moderne Feuerwehrinfrastruktur zu entdecken und auch die Geschichten, die mit den vielen Jahren ehrenamtlichen Engagements verbunden sind, kennenzulernen.
Die Bedeutung solcher Veranstaltungen zeigt sich in der Möglichkeit, jüngere Generationen für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Die Feuerwehr Bornitz prägt nicht nur die Sicherheitsarchitektur des Dorfes, sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in der Gemeinde. Ob alte Hasen oder Neueinsteiger, jeder ist eingeladen, Teil dieser langen und imponierenden Tradition zu werden.
