Rainald Grebe, ein bekannter Künstler, hat sich in die ländliche Idylle Brandenburgs zurückgezogen, wo er in einem ruhigen Dorf in der Uckermark lebt. Hier schätzt er nicht nur die malerische Landschaft, sondern auch die Freundlichkeit seiner Nachbarn. In Zeiten, in denen sich die politischen Winde drehen, nähert sich Grebe den bevorstehenden Landtagswahlen mit einer gewissen Gelassenheit und einem kreativen Blick auf das Wahlplakatwesen.
„Grüße aus dem blauen Land“ sendete Grebe kürzlich aus seinem Dorf, und die Wahlplakate hängen sichtbar in seiner Umgebung. Doch er hat eine klare Meinung über das, was die Plakate transportieren sollten. Obgleich er sich nicht übermäßig mit politischen Debatten befassen möchte, ist ihm deutlich, dass die Landschaft von extremen politischen Strömungen geprägt wird. Besonders die AfD hat einen tiefen Einfluss auf die Region, wobei Grebe anspricht, dass eine Verlagerung in Richtung des Bündnisses von Sahra Wagenknecht bemerkbar sei. „Hier gibt es einen großen Hass auf die Grünen“, sagt er.
Kritik an den Grünen
Ein zentrales Anliegen Grebes betrifft die Wahrnehmung der Grünen im ländlichen Raum. „Auf dem Land vertreten die Grünen die Stadtmenschen, die keine Ahnung haben“, stellt er fest. Er hebt hervor, dass die Dorfbewohner sehr gut über die Verhältnisse in der Landwirtschaft Bescheid wissen und daher gegenüber scheinbar „grünen“ Produkten skeptisch sind. „Wenn ‚Bio-Eier‘ draufsteht, wissen sie, wie es in den Ställen aussieht“, erklärt er und zeigt auf eine Kluft zwischen den Idealen der Stadt und den Realitäten des Landlebens.
Mit einem Schmunzeln hebt er die Worte „vegan“ und „Gendering“ hervor, die in seiner Umgebung eher negative Reaktionen hervorrufen. „Die Leute wollen in Ruhe gelassen werden. Sie haben ihre eigenen Traditionen und Vorstellungen davon, wie das Leben aussehen sollte“, erläutert Grebe und macht deutlich, dass Veränderungen oft auf Widerstand stoßen.
Personen, die wie Grebe mit gesundheitlichen Herausforderungen kämpfen, haben oft einen ganz anderen Blick auf das Leben und die Politik. „Während ich nicht immer auf dem Laufenden bin, was die aktuellen Geschehnisse angeht, fühle ich mich dennoch verbunden mit dem, was in meiner Umgebung geschieht“, beschreibt er seine Einstellung. Grebes eigene gesundheitliche Geschichte – eine jahrelange Auseinandersetzung mit Vaskulitis – hat ihn gelehrt, die alltäglichen Dinge zu schätzen und das Wichtigste im Leben nicht aus den Augen zu verlieren.
In seinem Dorf, wo das politische Gespräch oft im Hintergrund bleibt, konzentriert sich Grebe lieber auf harmlose Themen des täglichen Lebens. Trotz seines Bekanntheitsgrads und dem Auftritt vor Publikum erweist er sich als bodenständig. „Die Menschen sind nett, und das ist mir wichtig“, sagt er und betont, dass er es bevorzugt, nicht im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen.
Die Stimmung im Dorf
Doch wenn das Gespräch auf die politischen Strömungen in Deutschland während der bevorstehenden Wahlen kommt, wird es ernst. „Die AfD hat die meisten Plakate aufgehängt und ist sehr präsent“, bemerkt Grebe und stellt die Frage, was die anderen Parteien möglicherweise übersehen haben. Es gibt einen gewissen Pessimismus über die aktuelle politische Landschaft, aber auch ein Verständnis dafür, dass das Miteinander von Bedeutung ist. „Es ist besser, mit den Leuten zu reden und sie einzuladen, offen zu sein“, ermutigt er. Sollte nach den Wahlen eine Änderung kommen, weiß Grebe, dass sie behutsam geschehen muss.
Trotz seiner persönlichen Herausforderungen sieht sich Grebe nicht isoliert. Die Dorfgemeinschaft zeigt sich solidarisch, und auch in schwierigen Zeiten gibt es Unterstützungsangebote. „Die ehemalige Dorfkrankenschwester erkundigt sich nach mir“, erzählt er und fügt hinzu, dass der Wert von Gemeinschaft und menschlicher Verbindung immer höchste Priorität hat.
Abschließend äußert Grebe, dass er nach wie vor an der Schönheit Brandenburger Landschaften festhält, die er mit dem Vergleich zur Toskana in Verbindung bringt. „Es ist wirklich schön hier, auch ohne Pinienwälder“, schließt er optimistisch. Sein Zuhause in der Uckermark bietet ihm einen Rückzugsort, der trotz der politischen Unwägbarkeiten eine Oase der Ruhe und der Naturverbundenheit ist.