Jena. Am Mittwochabend fand in Jena das mit Spannung erwartete Thüringenderby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt statt, das mit einem klaren Sieg für die Gastgeber endete. In der gut gefüllten Stadionarena verfolgten 12.432 Zuschauer das Geschehen, während die Polizei eine Bilanz der Vorfälle zog, die während und nach dem Spiel registriert wurden.
Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Rivalen in diesem Jahr, das von vielen Ausschreitungen geprägt war, verlief dieses Derby weitgehend friedlich. Die Polizei jedoch berichtete, dass es bereits vor dem Anpfiff zu einigen Streitigkeiten gekommen sei. Fans des FC Carl Zeiss Jena hatten beim Fußweg über die Kahlaische Straße Schwierigkeiten verursacht, als sie auf eine dort postierte Polizeieinheit trafen. Laut Daniel Müller, dem Sprecher der Landespolizeiinspektion Jena, kam es zu einer Auseinandersetzung, die durch gezielte Maßnahmen und den Einsatz von unmittelbarem Zwang schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Sicherheitsvorkehrungen und Störungen während der Partie
Während die erste Halbzeit ohne nennenswerte Vorfälle verlief, kam es im zweiten Spielabschnitt zu einem Zwischenfall mit pyrotechnischen Erzeugnissen. Heimfans zündeten mehrere bengalische Fackeln, was zur Folge hatte, dass der Schiedsrichter die Partie für etwa fünf Minuten unterbrechen musste. Diese Aktion könnte für den FC Carl Zeiss Jena teuer werden, denn der Spielbeobachter des Nordostdeutschen Fußballverbandes notierte diese Verstöße und schätzte eine potenzielle Geldbuße auf bis zu 28.000 Euro.
Ein wesentliches Problem für die Sicherheitskräfte waren auch die vereinzelt geworfenen Becher aus den Reihen der Nordtribüne, die die Polizei allerdings als relativ unproblematisch einstufte. „Die meisten Zuschauer verfolgten das Spiel in einem emotionalen, aber sportlichen Rahmen, ohne dass es zu relevanten Zwischenfällen kam“, so die Einschätzung der Sicherheitsbehörden.
Nach dem Spiel: Spannungen bleiben bestehen
Die Abreise der Fans verlief insgesamt störungsfrei, jedoch gab es einen Moment der Anspannung, als einige Anhänger des FC Rot-Weiß Erfurt versuchten, die polizeiliche Begleitung zum Bahnhof Jena-West zu durchbrechen. Diese Situation konnte erneut durch polizeiliche Maßnahmen entschärft werden. Die Polizei ergriff insgesamt 17 Maßnahmen und stellte Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen mehrere Personen aus.
Das Spiel selbst war von großem sportlichem Interesse geprägt, aber die Vorfälle rund um das Stadion verdeutlichen, wie wichtig es ist, fortdauernde Sicherheitsvorkehrungen und eine klare Kommunikation zwischen den Zuschauern und den Sicherheitskräften aufrechtzuerhalten. Im Hintergrund waren nicht nur lokale Kräfte der Thüringer Polizei im Einsatz; auch Polizisten aus Brandenburg, Sachsen sowie Bundespolizisten standen in Bereitschaft, um für eine sichere Anreise und einen geregelten Ablauf des Spiels zu sorgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl das Derby auf dem Spielfeld ein beeindruckendes Ergebnis lieferte, die begleitenden sicherheitspolitischen Herausforderungen nicht ignoriert werden können. Der FC Carl Zeiss Jena kann auf seinen Sieg, die Polizei jedoch auf ihre Kontrollmechanismen und die Lernkurve für zukünftige Veranstaltungen blicken.