Bamberg

Vertriebenenwallfahrt in Gößweinstein: Glaubensstärkung und Heimatbindung

Am 28. September wurde Pfarrer Holger Kruschina, engagierter Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerks, im Rahmen der Vertriebenenwallfahrt in der Wallfahrtsbasilika Heilige Dreifaltigkeit in Gößweinstein zum Ehrendomherrn ernannt, was seine bedeutende Rolle in der grenzüberschreitenden Freundschaft zwischen Sudetendeutschen und Tschechen unterstreicht.

Die Vertriebenenwallfahrt in der Wallfahrtsbasilika Heilige Dreifaltigkeit in Gößweinstein hat erneut stattgefunden, und dieses Jahr stach die Veranstaltung besonders hervor. Unter der Gesamtleitung von Monsignore Herbert Hautmann, dem Vertriebenenseelsorger der Erzdiözese Bamberg, wurde die Messe von einem hochkarätigen Gastzelebranten geleitet: Holger Kruschina, der Pfarrer von Nittenau und Fischbach, stammend aus der Regensburger Diözese, wurde mit seiner sudetendeutschen Herkunft von den Anwesenden besonders geschätzt.

Die Wallfahrt ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein symbolisches Treffen für die Sudetendeutschen und ihre Nachfahren. In einer eindrucksvollen Prozession zogen die Zelebranten, unterstützt von verschiedenen Fahnen- und Trachtenabordnungen, in die Basilika ein. In dieser Gruppe waren unter anderem Sudetendeutsche, Schlesier und Donauschwaben vertreten, was das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Tradition unterstrich.

Ehrung für Holger Kruschina

Besonders bemerkenswert ist die bevorstehende Ehrung von Holger Kruschina, der am Wenzelstag, dem 28. September, in das Domkapitel von Leitmeritz aufgenommen wird. Zusammen mit P. Stanislav Přibyl und Pfarrer Stephan Delan wird Kruschina als Ehrendomherr geweiht. Diese Auszeichnung ist von historischer Bedeutung, da sie den ersten Deutschen verliehen wird, die diese Ehre empfangen. Dies würdigt Kruschinas Engagement für die Beziehungen zwischen Sudetendeutschen und Tschechen, was in der heutigen Zeit umso wichtiger ist.

Die musikalische Gestaltung der Wallfahrt spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle. Regionalkantor i.R. Georg Schäffner begleitete die Messe mit dem Orgelspiel, während Walter Lowitz das „Ave Maria“ beeindruckend auf der Trompete vortrug. Solche musikalischen Elemente bereicherten die Andacht und schufen eine besondere Atmosphäre, die den Besuchern in Erinnerung bleiben wird. Zudem wurden Teile aus der beliebten Franz-Schubert-Messe gesungen, was den sammelnden Charakter der Veranstaltung weiter unterstrich.

In seiner Predigt verband Pfarrer Kruschina die Lesung aus dem Buch Deuteronomium mit dem Anlass der Wallfahrt und dem bedeutenden Datum des 85. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Hierbei erinnerte er an die Würde und den Glauben, welche die Gemeinschaft der Vertriebenen stark verbindet, auch wenn sie sich fern ihrer Heimat befinden. Die Erinnerung an die Vergangenheit, in diesem Fall den Krieg und die Vertreibung, ist ein zentrales Element der Wallfahrt.

Nach dem Gottesdienst folgte ein Totengedenken, das vom stellvertretenden Vorsitzenden der Donauschwaben, Josef Lutz, zelebriert wurde. Diese Gedenkminute gab den Teilnehmern die Gelegenheit, innezuhalten und der Verstorbenen zu gedenken, die ihre Heimat und viele ihrer Angehörigen verloren haben. Derzeitige und ehemalige Landsleute hatten dann die Möglichkeit, sich in lokalen Gaststätten zu versammeln und Erinnerungen auszutauschen, was den Gemeinschaftssinn unterstrich.

Die Vertriebenenwallfahrt in Gößweinstein bleibt somit ein wichtiges Ereignis für die sudetendeutsche Gemeinschaft, um den kulturellen Austausch, das Glaubensleben und das Gedenken an eine bewegte Geschichte zu pflegen. Die Verbindung von Tradition und Glauben in einem so symbolischen Rahmen ist von starker Relevanz für die Teilnehmer und bringt mehr als nur religiöse Bedeutung mit sich.

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