Baden-Baden, 05.09.2024 – In der baden-badener Luft liegt eine spürbare Unruhe. Friedensaktivisten engagieren sich unermüdlich, um auf die fortwährenden Kriege und die damit verbundenen Tragödien aufmerksam zu machen. Christina Lipps, eine prominente Stimme in der Friedensbewegung der Stadt, äußert sich leidenschaftlich über die Mahnwachen, die jeden Freitag von 16 bis 17 Uhr am Blumebrunnen, in der Nähe des Leopoldsplatzes, stattfinden. Diese Treffen sind mehr als nur ein Protest; sie sind ein Aufruf zur Solidarität und zum Handeln in einer Welt, in der Gewalt und Zerstörung immer noch allgegenwärtig sind.
Der Schwerpunkt der aktuellen Bemühungen liegt auf einer großen Friedensdemonstration, die am 3. Oktober in Berlin stattfinden wird. Unter dem Motto «Nein zu Krieg und Hochrüstung, Ja zu Frieden und internationaler Solidarität» mobilisiert eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen. Bislang haben bereits etwa 1500 dieser Organisationen ihren Beitritt zu diesem wichtigen Aufruf zugesagt. Weitere Informationen zu Mitfahrgelegenheiten zur Demonstration werden in naher Zukunft bereitgestellt. Diese bevorstehenden Ereignisse sind ein deutliches Zeichen des kollektiven Unmuts über die aktuelle Lage in der Welt.
Die Realität der Kriegsopfer
Während Christina Lipps die Dringlichkeit ihres Anliegens betont, entblößt sie auch die emotionalen Wunden, die die Kriege hinterlassen. «Von Woche zu Woche und Tag zu Tag steigen die Opferzahlen der weltweiten Kriege», erklärt sie und weist darauf hin, dass jedes einzelne Opfer nicht nur für sich selbst, sondern für eine ganze Gemeinschaft von Freunden und Familienangehörigen steht. Auch wenn viele Menschen diese Wahrheiten oft verdrängen oder ignoriere, liegt der Schmerz für die Betroffenen ständig im Hintergrund. «Jede/r Kriegs-Tote hinterlässt traumatisierte Angehörige und Freunde, verwaiste Kinder», fügt sie hinzu und schafft ein eindrückliches Bild von den Konsequenzen des Krieges.
Die Realität der Zerstörung und die Auslöschung der Lebensgrundlagen in den betroffenen Ländern sind zentrale Themen, die Lipps immer wieder anspricht. Die Gefühlslage vieler Menschen schwankt zwischen der Ohnmacht, die sie empfinden, und der Hoffnung, dass ihre Stimme, so klein sie auch erscheinen mag, doch etwas bewirken kann. Es ist eine ständige Kampfansage an die Resignation und die Gleichgültigkeit.
Am 1. September fand in vielen Städten der Gedenktag für den Antikriegstag statt, der an den Überfall von Nazideutschland auf Polen erinnert. Dies war der 85. Jahrestag eines der tragischsten Ereignisse in der Geschichte. Lipps und andere Aktivisten betonen, dass solche Erinnerungen nicht ausreichen, um die aktuellen Konflikte zu bekämpfen. Die großen Versammlungen und Demonstrationen, die an den Tag erinnert haben, sind nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. «Aber das reicht nicht!» sagt Lipps eindringlich und macht klar, dass noch viel mehr getan werden muss.
Die Mahnwachen in Baden-Baden sind somit nicht nur ein regionales Phänomen. Sie sind Teil einer breiteren Bewegung, die verzweifelt versucht, in einer Welt voller Konflikte und Leid Gehör zu finden. Lipps und ihre Mitstreiter laden alle ein, Teil dieser Initiative zu werden. Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, seinen Teil dazu beizutragen, Frieden und Gerechtigkeit in einer von Unsicherheit geprägten Welt zu fördern. Die Mahnwachen sind ein Raum für Dialog und ein Ausdruck der Hoffnung, dass Frieden möglich ist.
Die Herausforderung, sich diesen globalen Fragen zu widmen, ist groß, aber der Wille zum Handeln ist spürbar. Mit jedem Treffen, mit jeder Demonstration wird der Ruf nach Frieden lauter, und es bleibt zu hoffen, dass dieser Ruf von mehr Menschen gehört wird.