In der beliebten Urlaubsregion Istrien, Kroatien, sind seit August vermehrt Meldungen über eine belastende Grasmilbenplage aufgetaucht. Diese Mikroorganismen sorgen bei zahlreichen Urlaubern und Einheimischen für erhebliche Hautproblem. Ungewöhnlich warme und trockene Wetterbedingungen scheinen ein ideales Umfeld für die Vermehrung der Milben zu schaffen, was für viele Menschen zu unangenehmen Hautirritationen führt.
Besonders betroffen sind die Gebiete rund um Pula, eine der bedeutendsten Küstenstädte in Istrien. Erste Berichte über Hautbeschwerden trugen sich bereits Anfang August zu, und in den Folgemonaten haben sich die Symptome in den Regionen von Fažana bis Medulin stark ausgeweitet. Einheimische und Touristen sehen sich mit juckenden und schmerzhaften Hautreaktionen konfrontiert, die von einer Vielzahl roter Flecken begleitet werden.
Symptome und Ursachen der Milbenplage
Die typischen Anzeichen eines Grasmilbenbefalls sind besonders intensiver Juckreiz und stark gerötete Hautpartien. Diese Symptome treten häufig nachts auf, wenn die Milben besonders aktiv sind. Dr. Nediljko Landeka vom Gesundheitsinstitut Istrien erklärt: „Die Parasiten ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen und setzen dabei Enzyme frei, die allergische Reaktionen auslösen können.“ Besonders Allergiker müssen mit heftigen Hautreaktionen rechnen, die gelegentlich ärztliche Behandlung erfordern.
Zu den betroffenen Personen gehört auch Cvetana Tadić aus Belgrad, die ihre Erfahrungen mit den Bissen teilt: „Die Bisse sehen aus wie kleine Pickel und jucken unheimlich. Es hört einfach nicht auf.“ Diese Einschränkungen des Wohlbefindens werfen einen Schatten auf das Urlaubsvergnügen, das viele suchten, als sie die malerischen Landschaften Istriens besuchten.
Prävention und Behandlungstipps
Trotz dieser unangenehmen Situation betonen Gesundheitsexperten, dass es keine ernsthaften gesundheitlichen Gefahren gibt. Dr. Bernarda Mišanović Marković, Dermatologin, versucht, die Sorgen der Urlauber zu besänftigen: „Milben können nicht lebensbedrohlich sein.“ Um sich vor Stichen zu schützen, raten Experten, Grasflächen zu meiden und auf Insektenschutzmittel zurückzugreifen. Nach einem Aufenhalt in betroffenen Bereichen sollte man sich mit warmem Wasser gründlich reinigen und das Handtuch kräftig verwenden, um verbleibende Parasiten zu entfernen.
Das Gesundheitsinstitut empfiehlt auch die Verwendung von Antihistaminika und entzündungshemmenden Cremes zur Behandlung des Juckreizes. Die Kleidung sollte bei hoher Temperatur gewaschen werden, um die Milben abzutöten. Um die ohnehin empfindliche Haut zu schonen, sollten intensive Sonnenbäder vermieden werden.
In Anbetracht des Ausmaßes der Plage rät Dr. Landeka von großflächigen Desinfektionsaktionen ab, da der Einsatz von Pestiziden umweltschädlich sein könnte. „Es ist unklar, wo genau die Hotspots sind“, erklärt er weiter und setzt stattdessen auf Aufklärung, um Urlauber zu informieren und weitere Ausbreitung der Parasiten zu verhindern.
In diesem Sommer blieb Kroatien nicht nur von der Milbenplage verschont, sondern sieht sich auch einer Algenplage an den Adriastränden gegenüber. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Region bei Touristen weiterhin beliebt, und viele Urlauber ziehen die wunderschönen Strände und kulturellen Schätze Istriens weiterhin an.