Oldenburg erlebte kürzlich einen extremen Wetterereignis, als in nur 15 Minuten 12,36 Millionen Liter Regen auf die Stadt niederprasselten. Diese massive Regenmenge führte zu erheblichen Überschwemmungen, überfluteten Straßen und in vielen Fällen zu vollgelaufenen Kellern. Geschäfte waren betroffen und die Menschen in Oldenburg standen vor einem unerwarteten Chaos.
Der schnelle Anstieg des Wassers zog in sozialen Medien zahlreiche Diskussionen nach sich, wobei die öffentliche Meinung den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) ins Visier nahm. Es wurde kritisiert, dass die verwendeten Rohre in der Kanalisation offensichtlich nicht für solch extreme Wetterbedingungen ausgelegt seien. Forderungen nach einer Verbesserung der Speicherkapazitäten wurden laut, doch sind die Ursachen für die Starkregenereignisse komplexer als zunächst angenommen.
Ursachen für die Starkregenereignisse
Reinhard Hövel, der bis zu seiner Pensionierung beim OOWV für die Planung und den Bau von Wasserver- und -entsorgungsleitungen verantwortlich war, wies darauf hin, dass der Klimawandel eine zentrale Rolle spielt. Mit der Erderwärmung nehmen die Intensität und Häufigkeit von Starkregenfällen zu. Hövel erläuterte, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, was zu extremeren Niederschlägen führt, insbesondere wenn sich kühle Luft mit ihr mischt und dies zu heftigen Regengüssen führt.
Die Auswirkungen dieses Wetterphänomens sind besonders in urbanen Gebieten spürbar. Diese Bereiche heizen sich oft stärker auf als das Umland, was dazu führt, dass es genau dort, wo wenig Platz für Wasser ist, zu den schlimmsten Überschwemmungen kommt. Die Versiegelung der Flächen durch Beton und Asphalt verstärkt dieses Problem, weil das Regenwasser nicht in den Boden eindringen kann.
Versiegelung von Flächen in Oldenburg
Ein weiterer Bericht der Stadt, der am Tag der Starkregenfälle veröffentlicht wurde, befasste sich mit der Flächenversiegelung in Oldenburg. Es wurde festgestellt, dass etwa 3.670 Hektar der Stadtfläche – rund 35 Prozent der Gesamtfläche – bebaut oder mit nicht durchlässigem Material versehen sind. Der Bau und die Versiegelung von Wohn- und Verkehrsflächen haben signifikant zugenommen. Zwischen 2017 und 2021 wurden schätzungsweise 38 Hektar zusätzlicher Fläche versiegelt, was einem Anstieg von 7,6 Hektar pro Jahr entspricht. Die Stadt hat ein Versiegelungskataster eingerichtet, um die Entwicklung zu überwachen und zu informieren.
Oldenburg umfasst eine Fläche von etwa 103 Hektar, und es ist bemerkenswert, dass bei den heftigen Regenfällen am Mittwoch in nur 15 Minuten 12,36 Millionen Liter Wasser auf die Stadt fielen. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der sich die Stadt mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Infrastruktur auseinandersetzen muss, um künftige Überschwemmungen zu verhindern.