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Wolfsburgs Friseurhandwerk: Klier Hair Group setzt auf Fluchtmigration

Die Klier Hair Group in Wolfsburg sucht neue Wege zur Gewinnung von Nachwuchskräften im Friseurhandwerk und setzt dabei auf Fluchtmigration, um die aktuell 17 unbesetzten Ausbildungsplätze in der Region zu besetzen und damit die Branche zu stärken.

Wolfsburg. In einer bemerkenswerten Initiative zur Rekrutierung neuer Talente im Friseurhandwerk, setzt die Klier Hair Group auf Fluchtmigration. Dies spiegelt die fortlaufenden Herausforderungen und die Notwendigkeit wider, neue Ansätze zur Anwerbung von Fachkräften zu finden.

Der Bedarf an Friseuren ist in Deutschland, insbesondere in der Region Wolfsburg, hoch. Laut der Agentur für Arbeit Helmstedt, zu welcher auch Gifhorn gehört, gibt es im Bezirk aktuell 29 Ausbildungsplätze für das Friseurhandwerk, wovon zum Beginn der Ausbildung im Sommer 2024 noch 17 Plätze unbesetzt sind. Diese Zahl verdeutlicht nicht nur die Dringlichkeit des Fachkräftemangels, sondern auch die Schwierigkeit, qualifizierten Nachwuchs für diese Branche zu gewinnen.

Neue Wege der Rekrutierung

„In Gesprächen mit Unternehmen der Region haben wir festgestellt, dass die Klier Hair Group innovative Ansätze zur Werbung für das Friseurhandwerk verfolgen möchte. Insbesondere betrachten wir die Fluchtmigration als eine wertvolle Ressource,“ erklärte Ulf Steinmann, der Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt. Viele neu zugewanderte Personen bringen Fähigkeiten mit sich, die sie im Friseurhandwerk einsetzen könnten, haben jedoch oft Schwierigkeiten, formale Abschlüsse nachzuweisen. Diese Gegebenheit soll nun genutzt werden, um sowohl Quereinsteiger als auch geflüchtete Menschen in den Beruf einzubinden.

Zusammen mit Jobcentern und der Klier Hair Group wird nun an einem Konzept gearbeitet, das diesen Personengruppen den Einstieg in die Branche erleichtern soll. Ziel ist es, neue Perspektiven zu schaffen und die Attraktivität des Friseurhandwerks zu erhöhen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Unterstützung von Quereinsteigern, die oft über wertvolle praktische Fähigkeiten verfügen, diese jedoch nicht mit akademischen Nachweisen belegen können.

Hospitationstage und Qualifikationen im Fokus

Michael Klier, Geschäftsführer der Klier Hair Group, betont das Bestreben, das Handwerk wieder mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. „Unser Ziel ist es, das Friseurhandwerk für junge Menschen attraktiv zu gestalten. Deshalb planen wir Veranstaltungen, bei denen Interessierte die Möglichkeit haben, an Hospitationstagen – das sind Tage, an denen man in den Berufsalltag reinschnuppern kann – teilzunehmen,“ so Klier. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Plans, der in enger Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer entwickelt wird. Zudem wird untersucht, welche Teil-Qualifikationen für Quereinsteiger angeboten werden können.

Insgesamt betreibt die Klier Hair Group in der Region 15 Salons, in denen seit vielen Jahren Ausbildungen stattfinden. Interessierte, die gerne mehr über die Möglichkeiten im Friseurhandwerk erfahren möchten, sind dazu eingeladen, Kontakt mit dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Jobcenter und Arbeitsagentur aufzunehmen. Unter der Telefonnummer (05361) 4368228 erhalten Interessierte Informationen zu individuellen Chancen und den nächsten Schritten, um im Friseurhandwerk Fuß zu fassen.

In einer Zeit, in der viele Branchen um qualifizierte Nachwuchskräfte kämpfen, zeigt diese Initiative von Klier und den beteiligten Behörden, dass durch innovative Wege und die Einbeziehung unterschiedlichster Personengruppen, Lösungen gefunden werden können, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels aktiv zu begegnen. Der Friseursektor profitiert von Vielfalt und frischen Ideen, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Maßnahmen auf die zukünftige Entwicklung der Branche auswirken werden.

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