Nach einem ausgedehnten Sommer auf dem Fahrradsattel kehrt Christoph Heilscher in seine Heimat zurück. Während seiner fast dreimonatigen Reise rund um die Nordsee hat er nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch zahlreiche kulturelle Eindrücke und Begegnungen erleben dürfen. Am 10. Juni startete er seine Reise, die ihm insgesamt 4.700 Kilometer durch eine vielfältige und oft unberührte Natur beschert hat.
Die letzte Etappe seiner Tour führte ihn durch vertraute Gegenden, wo Erinnerungen wach wurden. Die Rückkehr zu Orten wie Jever, Buttforde und Wilhelmshaven war für Heilscher eine nostalgische Erkenntnis. „Ich kenne die Nordsee seit meiner Kindheit, aber diese Reise hat mir ihre Vielfalt nochmals aufgezeigt“, erklärt er. Die unterschiedlichen Küstenregionen und deren Charakter haben ihn besonders fasziniert.
Vielfalt der Nordseeküsten erleben
Während seiner Tour hatte Heilscher keinen festen Reiseplan, sondern ließ sich von den Gegebenheiten und seinen Eindrücken leiten. „Die besten Momente sind oft die unerwarteten“, sagt Heilscher und beschreibt, dass die Küstenlandschaften seine Erwartungen übertroffen haben, insbesondere der Abschnitt in Dänemark, wo er die beeindruckenden Dünenlandschaften entdeckte. „Kilometerweit erstrecken sich die Dünen, eine endlose Schönheit, die es zu erleben gilt“, berichtet er begeistert. Diese Küstenabschnitte waren für ihn eine der schönsten Überraschungen während der Reise.
Die Route führte Heilscher und seinen Freund Klaus Tapken auch nach Norwegen, wo das Terrain mit seinen tiefen Fjorden und steilen Anstiegen eine besondere Herausforderung darstellte. „Hier bin ich an meine Grenzen gestoßen, aber das gehört dazu. Manchmal bringt das Mühen die größten Belohnungen“, reflektiert Heilscher. Schottland mit seinem rauen Charme und seinen majestätischen Klippen, an denen die Nordsee tobt, zeigte sich ihnen ebenso als Traumland, auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte.
Begegnungen und die Menschen unterwegs
Ein weiterer Aspekt seiner Reise war die Begegnung mit den Menschen entlang der Küsten. In Dänemark und Schweden erlebte er die herzliche Gastfreundschaft der Einheimischen, während die Norweger eine eher zurückhaltende, aber stets hilfsbereite Art zeigten. Auch die Schotten beeindruckten ihn mit ihrem frischen Charme. „Besonders die Herzlichkeit in unserer Partnerstadt Peterlee in Nordengland hat mich bewegt“, merkt Heilscher an.
In Sachen Straßenverkehr hebt Heilscher Norwegen lobend hervor: „Die Autofahrer waren äußerst respektvoll, nie gab es Gedränge oder Hupen hinter uns“. Diese Rücksichtnahme, die er in Deutschland nicht immer so stark empfindet, zeigt sich in Norwegen in sehr hohem Maße. Heilscher erklärt, dass über die Hälfte der Fahrzeuge elektrisch sind, und die Straßen in einem sauberen Zustand präsentiert werden, was ein Unterschied zu manchen anderen bereisten Ländern ist.
Insgesamt war Heilscher 70 Tage unterwegs, wobei er aufgrund eines Trauerfalls in der Familie seine Tour unterbrechen musste. Ursprünglich wollte er rund 5.200 Kilometer zurücklegen, letztlich beläuft sich seine Strecke auf 4.700 Kilometer, was diese körperliche Herausforderung nicht mindert. Die Route um die Nordsee beträgt insgesamt etwa 6.000 Kilometer, einschließlich der reisen mit Flugzeug und Fähre.
Jetzt zurück in der Heimat hat Christoph Heilscher viel Material zu sichten – Hundert Bilder warten darauf, sortiert zu werden. Außerdem plant er, einen Vortrag über seine Erlebnisse zu gestalten und sich zu überlegen, wo ihn seine nächste Reise hinführen könnte. „Eines ist sicher, es wird wieder mit Muskelkraft sein“, lächelt Heilscher und klingt voller Vorfreude auf weitere Abenteuer.