In einer besonderen Zeremonie in Potsdam wurden drei bemerkenswerte Projekte mit dem renommierten Denkmalpflegepreis des Landes Brandenburg geehrt. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) überreichte die Auszeichnung an engagierte Fördervereine, die sich der denkmalgerechten Sanierung historischer Stätten widmen. Jedes der prämierten Projekte erhielt eine finanzielle Unterstützung von 4.000 Euro.
Die erste Auszeichnung ging an den Förderverein für die Sanierung der Dorfkirche in Gollwitz, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde und heute ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Geschichte darstellt. Die Restaurierungsmaßnahmen sind nicht nur eine Hommage an die architektonische Schönheit, sondern auch an die kulturelle Identität der Gemeinde. Gollwitz ist damit nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Teil der Geschichte, die durch diese Kirche lebendig gehalten wird.
Schutz des Schrotholzhauses in Lieske
Das zweite ausgezeichnete Projekt ist das Schrotholzhaus in Lieske, das in traditioneller sorbischer Bauweise errichtet wurde. Diese Art des Bauens, bei der Kiefern vor der Fällung ausgewählt und deren Rinde spiralförmig abgezogen wurde, erfordert tiefes Wissen über die Natur und nachhaltiges Handeln. Laut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stand das Haus kurz vor dem Zusammenbruch, aber dank des Engagements der Mitglieder des Fördervereins wird es nun restauriert. Durch diese Sanierung wird nicht nur ein historisches Gebäude erhalten, sondern auch ein Teil der sorbischen Identität bewahrt.
In Himmelpfort wurde die Bürgerstiftung für die Wiederherstellung des ehemaligen Brauhauses ausgezeichnet, das einst als Vorratslager für Mönche diente, die hier Bier brauten. Diese Stätte ist nicht nur ein weiteres Stück Geschichte, sondern spiegelt auch die lokale Kultur und die Tradition des Brauhandwerks wider. Die Sanierung des Brauhauses wird dazu beitragen, dieses Wissen an zukünftige Generationen weiterzugeben und somit eine Verbindung zur Geschichte zu schaffen.
Bedeutung des Denkmalpflegepreises
Ministerin Schüle betonte die immense Bedeutung von Denkmälern und archäologischen Funden für das kulturelle Erbe der Region. „Denkmale sind wie Zeitkapseln, die den Zeitgeist vergangener Epochen einfangen und uns einen Einblick in die Vergangenheit ermöglichen“, erklärte sie. Diese Denkmalpflegepreise würdigen seit 1992 das außerordentliche Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher und privater Initiativen im Denkmalschutz. Bisher wurden mehr als 180 Projekte ausgezeichnet, und jährlich werden Fördergelder in Höhe von insgesamt 18.000 Euro verteilt.
Mit rund 14.000 Baudenkmälern verzeichnet Brandenburg eine der umfangreichsten Denkmallisten in Deutschland. Dieser beeindruckende Bestand an historischen Stätten zeigt das reichhaltige kulturelle Erbe des Landes und deren hohen Wert für die Identität der Brandenburger. Der Denkmalpflegepreis ist daher nicht nur eine Anerkennung, sondern auch ein Anreiz, weiterhin in den Erhalt und die Pflege dieser wertvollen kulturellen Güter zu investieren.