Nach 40 Jahren an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft Miesbacher Sportvereine zieht Max Niedermeier die Reißleine. Seine Amtszeit endet am Montag, den 9. September, wenn die Herbstversammlung im Gasthof Bräuwirt stattfindet. Ein Zeitpunkt, der nicht zufällig gewählt wurde: Er markiert für Niedermeier einen bedeutenden Meilenstein in seiner sportlichen Karriere, die viele Höhen und Tiefen mit sich brachte.
Die Nachricht von seinem Rücktritt kommt nicht überraschend. Bereits im Jahr 2022 kündigte der engagierte Vorsitzende an, das Zepter an jüngere Hände weiterzugeben. Trotz seines langjährigen Engagements steht er fest zur Notwendigkeit eines Generationenwechsels. Doch aktuell gibt es, laut seinen Informationen, noch keine Bewerber für die Nachfolge. Mit den 14 in der ARGE vertretenen Sportvereinen wird daher eine wichtige Entscheidung fällig.
Ein Rückblick auf vier Jahrzehnte
Im Rahmen der letzten Versammlung möchte Niedermeier einige persönliche Anmerkungen teilen. Die vier Jahrzehnte seiner Amtszeit waren geprägt von bemerkenswerten sportlichen Erfolgen und persönlichen Begegnungen mit talentierten Athleten. „Ich habe in diesen Jahren viele tolle Sportlerinnen und Sportler kennenlernen dürfen“, erinnert sich Niedermeier, der auch die Daumen für die sportlichen Leistungen seiner Region drückt. Dennoch war sein Weg nicht immer einfach. Kämpfe gegen hohe Hallengebühren und die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hinterließen ihre Spuren. Viele dieser Schwierigkeiten musste er für sich behalten, um die anderen nicht weiter zu belasten.
Ein besonders kritisches Thema war der Umgang mit den Hallen während der Flüchtlingskrise. Niedermeier hatte die anspruchsvolle Aufgabe, als Vorsitzender der ARGE sowohl die Interessen der Sportvereine als auch die der Geflüchteten zu berücksichtigen. Seine Bemühungen, den Dialog zwischen den Beteiligten zu fördern, sind ein Beweis für seinen unermüdlichen Einsatz und seinen Wunsch nach Verständigung. Dabei schätzt er die Zusammenarbeit mit Schulen und Behörden sehr, was ihm half, die verschiedenen Bedürfnisse in Einklang zu bringen.
Herausforderungen bleiben bestehen
Für Niedermeier ist es jedoch wichtig, optimistisch zu bleiben. Der Rückschlag eines schweren Unfalls im Jahr 2005, der ihn aus seiner Lieblingstätigkeit im Breitensport riss, konnte ihn nicht entmutigen. „Es war mir ein Anliegen, mich für die Allgemeinheit einzusetzen, auch wenn ich nicht mehr all das tun konnte, was ich liebte“, sagt er. Sein unermüdlicher Einsatz und das Festhalten an seinen Aufgaben während seiner 19 Jahre als ARGE-Vorsitzender sind Beweise für seine Entschlossenheit und Hingabe. Nun liegt es an den Mitgliedern, in neue Wege zu gehen und die Leitung der ARGE zu übernehmen. Die Herausforderung ist groß, aber die Spuren, die Niedermeier hinterlässt, werden in Miesbach weiterhin sichtbar sein.