DeutschlandMünchen

Stadtwerke München unterstützt Gesetz, das Geothermie-Ausbau beschleunigt

Die Stadtwerke München begrüßen den Entwurf des Geothermiebeschleunigungsgesetzes, der gestern von der Bundesregierung beschlossen wurde, um die Genehmigungsprozesse für Geothermieanlagen zu beschleunigen und damit einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Deutschland zu leisten.

Die Stadtwerke München (SWM) haben jüngst die Verabschiedung des Entwurfs für ein Gesetz zur Beschleunigung der Genehmigung von Geothermieanlagen und Großwärmepumpen begrüßt. Dieses neue Gesetz, bekannt als GeoWG, ist ein entscheidender Schritt zur Umsetzung der Erneuerbaren-Richtlinie der EU (RED III) und zielt darauf ab, die Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energieprojekte, insbesondere die Nutzung von Erdwärme, erheblich zu vereinfachen.

Mit der Einführung des GeoWG schafft die Bundesregierung erstmals ein spezielles Gesetz, das die Geothermie in den Fokus rückt. Ziel ist es, das große ungenutzte Potenzial der Erdwärme in Deutschland deutlich schneller zu erschließen. Zu den geplanten Maßnahmen gehören rechtliche Erleichterungen im Bereich des Naturschutzes sowie bei wasser- und bergrechtlichen Genehmigungen, die für den Aufbau und die Nutzung von Geothermie-Anlagen und Großwärmepumpen erforderlich sind.

Erleichterungen im Genehmigungsprozess

Aktuell sind die Genehmigungsverfahren, insbesondere für die Tiefengeothermie, extrem langwierig und bürokratisch aufwendig. Dr. Karin Thelen, Geschäftsführerin der SWM, hat diesbezüglich betont, dass die Planung bis zur Inbetriebnahme einer Geothermieanlage im Moment bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen kann. Diese Situation ist unhaltbar, wenn man bedenkt, dass auch die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zur Dekarbonisierung erreicht werden müssen.

Der Gesetzesentwurf könnte die Genehmigungszeit um die Hälfte reduzieren und somit eine flüssigere Abwicklung ermöglichen. „Es ist ein wichtiger Fortschritt, aber wir brauchen noch weitere Anpassungen, um wirklich den benötigten Schub für die Geothermie zu erhalten“, so Dr. Thelen weiter.

Ein weiterer Punkt, der in dem Gesetzesentwurf positiv hervorgehoben wird, ist die Änderung im Wasserhaushaltsgesetz. Diese Änderung besagt, dass für Großwärmepumpen die wasserrechtliche Erlaubnispflicht entfällt und nur noch eine Anzeigepflicht notwendig ist. Diese Maßnahme soll die Umsetzung von Projekten erheblich vereinfachen und beschleunigen.

Zusätzlich fordert die SWM die sofortige Umsetzung der EU-Vorgaben zur Einführung von sogenannten Beschleunigungsgebieten für die Nutzung der tiefen Geothermie, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, diese besonders vorteilhaften Zonen auszuweisen.

Die Schlüsselrolle der Geothermie

In München wird ein klarer Fokus auf den Ausbau der Fernwärme gelegt, wobei die Geothermie eine zentrale Rolle spielt. In den kommenden Jahren sind mindestens zehn neue Geothermieanlagen mit etwa 50 Bohrungen im Münchner Umland geplant. Diese Maßnahmen sind Teil einer größeren Strategie, die darauf abzielt, die Wärmeversorgung in Deutschland nachhaltig zu transformieren.

Aktuellen Schätzungen zufolge könnte das Potenzial der Tiefengeothermie in Deutschland bis zu 300 Terawattstunden (TWh) pro Jahr betragen. Es wird prognostiziert, dass bis 2040 bis zu 25 % des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland aus dieser umweltfreundlichen Quelle gedeckt werden könnten. Trotz dieser vielversprechenden Zahlen bleibt die tatsächliche Nutzung der Geothermie hinter den Möglichkeiten zurück, was den Handlungsbedarf umso dringlicher macht.

Insgesamt betrachtet, steht Deutschland vor der Notwendigkeit, das enorme Potenzial der Geothermie zu nutzen, um sowohl die eigenen Klimaziele zu erreichen als auch einen signifikanten Beitrag zur nachhaltigen Energiewende zu leisten. Die SWM sieht im aktuellen Gesetzesentwurf einen vielversprechenden Start, auch wenn viele Herausforderungen noch zu bewältigen sind.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"