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Polizeieinsatz in München: Schüsse vor NS-Dokumentationszentrum

In München kam es zu einem dramatischen Zwischenfall, als der 18-jährige Emrah I., der wegen IS-Propaganda verdächtigt wurde, mit einer Weltkriegswaffe das Feuer auf die Polizei eröffnete und dabei von den Beamten getötet wurde.

In der Münchener Innenstadt ertönten um 9.10 Uhr Schüsse, als ein Mann das Feuer auf einen Standposten der Polizei eröffnete. Der Angreifer, identifiziert als der 18-jährige Österreicher Emrah I., flüchtete daraufhin hinter das Gebäude des NS-Dokumentationszentrums. Emrah I. wurde in Österreich geboren, besitzt die österreichische Staatsangehörigkeit und hat bosnische Wurzeln. Die Ermittlungen zeigen, dass er zuvor wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Verbreitung von IS-Propaganda angezeigt wurde. Trotz gefundenen Beweisen auf seinem Handy, hatte die österreichische Staatsanwaltschaft die Verfahren eingestellt.

Vor seiner Tat benutzte Emrah I. ein Auto mit Salzburger Kennzeichen, was darauf hindeutet, dass er in Salzburg lebte. Laut Waffen-Experten Lars Winkelsdorf verwendete der Angreifer ein Repetiergewehr, vermutlich ein Karabiner der Marke Mauser mit einem Bajonett – eine Waffe aus Weltkriegszeiten. Bilder, die von Anwohnern gemacht wurden, bestätigten diese Annahme. Ein Augenzeuge, Mitglied in einem Schützenverein, erkannte sofort, dass es sich um scharfe Schüsse handelte.

Wiederholte Fluchtversuche und heftiges Polizeieingreifen

Videos zeigen, wie Emrah I. vor der Polizei flüchtete und sich wiederholt umdrehte, um nach den Beamten zu schauen. Als schwer bewaffnete Polizisten ihn auf einem Grünstreifen hinter einem Haus aufspürten, eröffnete er erneut das Feuer. Augenzeugen berichteten, dass die Polizei mindestens 30- bis 40-mal auf den Angreifer schoss, bevor er zu Boden ging. Ein Polizist rief: „Er liegt am Boden, bewegt sich nicht mehr.“ Kurze Zeit später, um 10.31 Uhr, stellte ein Notarzt den Tod des jungen Mannes durch mehrere Schussverletzungen im Oberkörper fest.

Der Vorfall ereignete sich am Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972, bei dem palästinensische Terroristen elf israelische Athleten ermordeten. Aufgrund des Gedenkens waren Diplomaten und Angestellte des nahe gelegenen israelischen Konsulats größtenteils nicht im Büro. Das israelische Außenministerium bestätigte, dass keine Konsularmitarbeiter verletzt wurden.

Reaktionsmaßnahmen und Ermittlungen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gab am Mittag bekannt, dass der Angreifer eine Reihe von Schüssen abgegeben habe, bevor die Polizei das Feuer erwiderte und ihn schließlich stoppte. Am Tatort versammelten sich zahlreiche Einsatzkräfte, und ein Polizeihubschrauber kreiste über der Einsatzstelle. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hat die Ermittlungen übernommen, um die Beweggründe und Hintergründe des Angriffs zu klären.

Der dramatische Vorfall hat erneut die Bedeutung von Sicherheit und Schutz vor terroristischen Bedrohungen verdeutlicht. Die schnellen Reaktionen der Münchener Polizei haben möglicherweise Schlimmeres verhindert und zeigten die Kompetenz und Entschlossenheit der Sicherheitskräfte in solchen kritischen Situationen.

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