Am Dienstag, dem 17. September, versammeln sich engagierte Bürger in Berlin, um für eine schnellere Bahnverbindung zwischen Vorpommern und der Hauptstadt zu demonstrieren. Die Initiative geht von den Usedomer Eisenbahnfreunden aus, unterstützt von der Bürgerinitiative Darßbahn und dem Fahrgastverband MV pro Bahn. Diese Demonstration wird vor dem Kanzleramt stattfinden und zielt darauf ab, auf die dringenden Anforderungen an den öffentlichen Nahverkehr in der Region aufmerksam zu machen.
Der Hintergrund dieser Aktion ist die Einstellung der Planungen für die sogenannte Vorpommern-Magistrale zu Beginn des Jahres. Laut Günther Jikeli, dem Vorsitzenden der Usedomer Eisenbahnfreunde, war der ursprüngliche Plan, durch den beschleunigten Bahnverkehr auf 160 Kilometer pro Stunde sowohl die Natur als auch den Tourismus durch den Bau eines LNG-Terminals in Mukran auszugleichen, ein zentrales Versprechen der Bundesregierung. Mit dieser Maßnahme sollte die Erreichbarkeit beliebter Urlaubsziele wie Rügen, Usedom und die Haffregion deutlich verbessert werden.
Die Proteste nehmen Gestalt an
Die Frustration über den plötzlichen Stopp des Projekts hat zahlreiche Bürger und lokale Politiker mobilisiert. Jikeli spricht von einem „Wortbruch“ und hebt hervor, dass auch die vier Bürgermeister von Pasewalk, Anklam, Greifswald und Stralsund die Initiative unterstützen. Diese Bürgermeister haben sogar einen Protestbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz gesendet, um ihren Unmut über die Entscheidung auszudrücken.
Um ein großes Publikum zu mobilisieren, werden am Tag der Demo mehrere Sonderbusse eingesetzt. Diese Busse starten zu unterschiedlichen Zeiten aus verschiedenen Städten in der Region. So fährt ein Bus um 7:45 Uhr von Greifswald ab, macht Station in Karlsburg, Ziethen und Anklam, bevor er um 8:30 Uhr den Anklamer Bahnhof erreicht. Ein weiterer Bus startet um 8:00 Uhr und ein dritter um 8:15 Uhr, sodass die Bürger aus verschiedenen Orten die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.
Die Fahrkarten für die Busreise zur Demonstration sind günstig und können als Spende von sechs Euro in den Rathäusern der Städte Stralsund, Greifswald und Pasewalk erworben werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Tickets telefonisch oder per SMS zu bestellen. Auch vor Ort im Bus oder im Info-Zentrum der Usedomer Eisenbahnfreunde können Interessierte Karten erwerben. Jikeli betont die Wichtigkeit der Beteiligung der Bürger an diesem Anliegen und hofft auf ein starkes Zeichen des öffentlichen Interesses.
Die Demonstration in Berlin stellt nicht nur eine Forderung nach einer verbesserten Anbindung dar, sondern auch einen Aufruf zur Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Bürger in Vorpommern. Die Veranstaltung soll helfen, die politischen Entscheidungsträger daran zu erinnern, dass die Rolle des Schienenverkehrs für die Region nicht nur von wirtschaftlicher Bedeutung ist, sondern auch für die Lebensqualität der Menschen dort entscheidend.
Die Region Vorpommern, reich an touristischen Zielen und einer schönen Landschaft, wünscht sich eine bessere Anbindung an die Metropole Berlin. Die geplante Vorpommern-Magistrale wird als Schlüssel zu einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur angesehen, die sowohl lokale Bürger als auch Touristen begünstigen würde. Mit der bevorstehenden Demonstration hoffen die Organisatoren, die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenken zu können.