Ein 28-jähriger Deutscher, der vor Kurzem aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing ausgebrochen war, wurde am Mittwochabend in Österreich gefasst. Während seiner Flucht tat er sich mit mehreren Einbrüchen hervor und wurde in verschiedenen Bundesländern aktiv, darunter Niederösterreich, Kärnten, Burgenland und Steiermark. Diese kriminellen Aktivitäten weisen auf ein beunruhigendes Muster hin, das sowohl die Polizei als auch die Öffentlichkeit alarmiert hat.
Nach Angaben des Polizeisprechers Heimo Kohlbacher konnten die genauen Details zu den Einbrüchen aus ermittlungstaktischen Gründen nicht offengelegt werden. Dennoch steht fest, dass der Ausbrecher es auf verschiedene Objekte abgesehen hatte, jedoch bleibt unklar, ob es sich um Privathäuser oder gewerbliche Lager handelte und was er dabei erbeutet hat.
Festnahme im steirischen Wald
Die Festnahme des Mannes fand in einem Waldgebiet im steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld statt. Bei der Kontrolle entdeckte die Polizei, dass er in einem schwarzen Mercedes mit gestohlenem Kennzeichen unterwegs war. Ob das Fahrzeug selbst ebenfalls gestohlen war, wird aktuell untersucht. Der Mann hatte bereits vorher eine Begegnung mit der Polizei, bei der er den Beamten kurzzeitig entkommen konnte. Dies geschah nachdem ein Zeuge seine Anwesenheit in einem Fahrzeug gemeldet hatte, was zu einer sofortigen Alarmfahndung führte.
Am Mittwochabend wurde der Gesuchte schließlich geschnappt und sitzt nun in einer österreichischen Justizvollzugsanstalt. Die Ermittler vom Landeskriminalamt Steiermark machen sich nun daran, weitere Informationen zu den während seiner Flucht begangenen Delikten zu sammeln. All dies geschieht vor dem Hintergrund, dass er durch einen europäischen Haftbefehl gesucht wurde.
Geplante Auslieferung nach Deutschland
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat bereits Schritte eingeleitet, um die Überstellung des Ausbrechers nach Deutschland zu veranlassen. Gegen ihn liegen mehrere Haftbefehle vor, die unter anderem im Zusammenhang mit Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung stehen. Der Mann, der bereits Ende August in der Steiermark gefasst worden war, soll innerhalb der kommenden Wochen nach Bayern ausgeliefert werden.
Dieser Vorfall wirft ein beunruhigendes Licht auf die Sicherheitslage in Kliniken. Bekannt ist, dass am 17. August vier Insassen eines Therapieeinrichtung einen Mitarbeiter angegriffen und ihn mit Spiegelscherben bedroht hatten, um Zugang zu den Sicherheitstüren des Krankenhauses zu erlangen. Ein tragischer Aspekt dieser Geschehnisse ist, dass einer der Täter zuvor wegen sehr schwerer Verbrechen in der forensischen Klinik behandelt wurde.
Die flüchtigen Komplizen und Sicherheit im Maßregelvollzug
Zwei weitere geflohene Straftäter, ein 31-Jähriger aus Bosnien und ein 27-Jähriger aus dem Kosovo, sind nach wie vor auf der Flucht. Ob sie sich in ihre Heimatländer abgesetzt haben, bleibt abzuwarten, und die Polizei prüft auch die Möglichkeit von Fluchthelfern in diesem Fall. Die Kritik an der Sicherheit in Einrichtungen wie dem Bezirkskrankenhaus Straubing wird lauter, besonders da dies bereits der zweite gravierende Vorfall innerhalb kurzer Zeit war. Ein solcher Vorfall ereignete sich auch im Bezirksklinikum Mainkofen, wo ein Insasse während eines begleiteten Ausgangs floh.
Da sich die Debatte um Reformen im bayerischen Maßregelvollzug zuspitzt, kündigte Staatskanzleiminister Florian Hermann an, dass künftig keine Besuche von Kinos, Volksfesten oder Spielplätzen mehr für Insassen erfolgen dürfen. Die Sicherheit von Mitarbeitern und der Öffentlichkeit müsse oberste Priorität haben, so Hermann. In der Tat, die genannten Vorkommnisse liefern genügend Diskussionsstoff darüber, wie man solche Vorfälle in Zukunft verhindern kann und welche Maßnahmen dazu erforderlich sind.