Es war eine überraschende Wendung, als Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern, am Donnerstag mit scharfer Kritik auf die Nominierungsliste für den Ballon d’Or reagierte. Dabei äußerte er seinen Unmut darüber, dass Jamal Musiala, der talentierte 20-jährige Spieler des Vereins, nicht unter den 30 Nominierten für den prestigeträchtigen Preis gelistet war, der den besten Fußballer der vergangenen Saison auszeichnet.
In einem deutlichen Statement gegenüber der dpa betonte Eberl, dass Musiala in der letzten Europäischen Meisterschaft (EM) als einer der herausragenden Spieler glänzte und sogar in die Top-Elf des Turniers gewählt wurde. Er gehört zu den Torschützenkönigen des Wettkampfs und trug maßgeblich dazu bei, dass Bayern München im Halbfinale der Champions League stand. Eberls ärgerliche Aussage verdeutlicht, wie enttäuscht der Verein über diese Ignoranz ist: „Dass er nun nicht einmal zu den 30 besten Spielern der vergangenen Saison zählen soll, ist für uns völlig unverständlich.“
Die Absicht hinter den Kritiken
Eberls heftige öffentliche Äußerung könnte viele überraschen, da solche direkten Kritikpunkte normalerweise nicht in der Öffentlichkeit geäußert werden. Doch offensichtlich will der Bayern-Boss damit ein klares Zeichen setzen – sowohl für Musiala als auch für die gesamte Fußballwelt. Der Verein möchte somit zeigen, dass er den jungen Spieler wertschätzt und hinter ihm steht. Dies könnte besonders bedeutend sein, da Musiala in der laufenden Saison einen Vertrag hat, der 2026 ausläuft.
Bayern München hat ein großes Interesse daran, Musiala zu einem zentralen Bestandteil ihrer zukünftigen Mannschaft zu machen. Es ist kein Geheimnis, dass der Spieler aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten bei mehreren Top-Clubs, darunter Manchester City, im Fokus steht. Solche Blüten sind nicht ohne Herausforderungen; Musiala hat die Möglichkeit, sich seinen nächsten Karriere-Schritt selbst auszusuchen. Daher muss der FC Bayern entscheidende Anstrengungen unternehmen, um ihm eine Vertragsverlängerung schmackhaft zu machen.
Einer der Hauptgründe, warum es für Bayern wichtig ist, Musiala zu halten, liegt in den sportlichen Ambitionen des Spielers. Eberl versteht, dass Musiala nicht nur nach kollektiven Titeln strebt, sondern auch individuelle Auszeichnungen – und dazu gehört auch der Ballon d’Or. Als Sportvorstand ist es Eberls Aufgabe, Musiala zu zeigen, dass all seine Ziele und Träume am besten beim FC Bayern verwirklicht werden können.
Das erklärt wohl auch die Offensive des Vereins: Eberl möchte Musiala signalisieren, dass an der Säbener Straße alles dafür getan wird, ihm die bestmöglichen Voraussetzungen für sportlichen Erfolg zu bieten. Mit dieser Unterstützung sollen sowohl persönliche Erfolge als auch die Vereinsziele gefördert werden. Eberls Ziel ist es, Musiala davon abzuhalten, sich intensiver mit den Angeboten aus dem Ausland auseinanderzusetzen, insbesondere mit dem Interesse von Manchester City und anderen Fußballgiganten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Die Kombination aus äußerer Kritik und dem starken Rückhalt des Vereins könnte jedoch entscheidend dafür sein, ob Musiala künftig weiterhin in München spielt. Der FC Bayern ist bestrebt, seine Talente zu fördern und ihnen alle Möglichkeiten zu bieten, ihre Ambitionen und Ziele zu erreichen. Die kommenden Monate könnten sowohl für Musiala als auch für den Verein entscheidend sein.