In den USA steht die Wahl bereits in zwei Monaten bevor, aber ein renommierter Experte hat einen mutigen Vorhersage getroffen. Allan Lichtman, Professor an der American University und bekannt für seine präzisen Prognosen, hat sich sofort zu Wort gemeldet. Mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz von nahezu 40 Jahren in der Vorhersage von US-Wahlen, hat Lichtman sowohl den überraschenden Sieg von Donald Trump im Jahr 2016 als auch die Niederlage des Republikaners gegen Joe Biden im Jahr 2020 korrekt vorhergesagt.
Gemeinsam mit dem verstorbenen Geophysiker Wladimir Keilis-Borok entwickelte Lichtman 1981 ein Prognosesystem, das auf 120 Jahren Präsidentschaftswahlen basiert. Diese Methode, bekannt als die „13 Schlüssel zum Weißen Haus“, bewertet verschiedene Annahmen von Lichtman, die mit „wahr“ oder „falsch“ beantwortet werden. Die Punktevergabe ist simpel: Jedes „wahr“ bedeutet einen Punkt für die demokratische Kandidatin Kamala Harris, während ein „falsch“ – also eine negative Bewertung – Trump zugutekommt.
Die 13 Schlüssel zum Erfolg
Beispielsweise wird beim ersten Schlüssel, der die Parteimandate und die Ergebnisse der Midterm-Wahlen bewertet, Lichtman deutlich: Hier fällt die Entscheidung auf „falsch“ für Harris. Dies bedeutet, dass dieser Punkt Trump zugeschrieben wird. Trotz besserer als erwarteten Ergebnisse der Demokraten verloren sie das Repräsentantenhaus.
Ein weiterer Schlüssel, der den Amtsinhaber betrifft, bringt ebenfalls Unruhe. Da Biden auf Harris gewechselt hat, zählt dieser Punkt nun ebenfalls für Trump. Doch nicht alle Schlüssel sind negativ für die Demokratin. Der vierte Schlüssel besagt, dass es keinen dritten ernsthaften Kandidaten gibt. Hier hat Harris das Glück, dass Robert F. Kennedy Jr. aus dem Rennen ausgeschieden ist, was ihr diesen Punkt sichert. Zudem bleibt das Weiße Haus von größeren Skandalen verschont, was ein weiterer Punkt für Harris ist.
Insgesamt gibt es 13 solcher Schlüssel, und während zwei davon derzeit schwierig zu bewerten sind, zeigt der aktuelle Stand bereits ein überragendes Bild für Harris: Acht Punkte für sie und nur drei für Trump. „Es gibt bei diesem System praktisch nichts, was Trump noch aktiv tun kann – es liegt außerhalb seiner Möglichkeiten!“, erklärt Lichtman, was den Druck auf den Republikaner weiter erhöht.
In der heißen Phase des Wahlkampfes muss Trump nun alle Hoffnungen aufpoppen lassen, dass diese Vorhersagen diesmal nicht zutreffen. Während Harris sich in den Medien als ernstzunehmende Kandidatin zeigt, bleibt die Frage, ob Lichtmans langjährige Expertise auch diesmal den Nerv der Zeit trifft.