Die Zukunft der Edeka-Fleisch- und Käsetheken steht auf der Kippe. Ein aktueller Bericht von der „Lebensmittel Zeitung“ zeigt, dass der Lebensmitteleinzelhändler plant, die traditionellen Bedientheken in fast allen deutschen Regionen durch flexiblere Selbstbedienungslösungen zu ersetzen. Diese Umstellung könnte bald dazu führen, dass die beliebten kostenlosen Scheiben Wurst für Kinder der Vergangenheit angehören.
In den Regionen Südwest, Nordbayern, Südbayern sowie Nord und Minden-Hannover will Edeka angesichts eines erheblichen Personalmangels schrittweise seine Märkte umgestalten. Ziel ist es, die Servicekräfte zu bestimmten Zeiten durch Selbstbedienung zu ersetzen, was bedeuten könnte, dass die Kunden in Zukunft während „Randzeiten“ selbstständig ihr Fleisch oder ihren Käse auswählen müssen.
Geplante Änderungen und deren Hintergründe
Um den Herausforderungen, die sich aus der Personalnot ergeben, zu begegnen, hat Edeka Südwest bereits verschiedene Konzepte in Arbeit. Diese Konzepte zielen darauf ab, mit weniger Personal auszukommen, ohne die Produktverfügbarkeit zu gefährden. Das berichtet man auch über die Regionen in Südbayern, Nordbayern, Nord und Minden, die planen, flexible Lösungen einzuführen, um in Zeiten mit geringer Kundenfrequenz trotzdem einen Betrieb aufrechterhalten zu können.
Ein Aspekt, der in dieser Umstellung ebenfalls von Bedeutung ist, ist die Entwicklung und Erweiterung des Angebots an vorverpackten Produkten durch die Fleischwerke. Diese Maßnahme könnte die Abhängigkeit von den Bedientheken reduzieren und den Kunden mehr Auswahl bieten, auch wenn das Personal nicht jederzeit vor Ort ist. Nur in den Hauptgeschäftszeiten soll weiterhin auf eine persönliche Bedienung Wert gelegt werden.
Interessanterweise haben die Regionen Rhein-Ruhr und Hessenring vorerst entschieden, nicht auf die flexiblen Theken umzusteigen, wobei einige Kaufleute berichteten, dass sie diese bereits im Einsatz haben. Dies deutet darauf hin, dass Edeka in bestimmten Bereichen die bewährten Serviceangebote beibehalten möchte, während in anderen Regionen ein zukunftsorientierterer Ansatz verfolgt wird.
Laut dem Bundeswirtschaftsministerium sind mittlerweile erstaunliche 75 Prozent der Stellen an den Fleischtheken unbesetzt. Diese besorgniserregende Zahl könnte darauf hindeuten, dass Edeka versucht, auf die veränderten Arbeitsmarktsituation zu reagieren und zugleich eine Lösung für die Herausforderungen der Kundenbedienung zu finden.