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Mehr Respekt für Einsatzkräfte: Frankfurter Polizei fordert Unterstützung

Im Ebbelweiviertel in Frankfurt kam es in der Nacht zum 6. September 2024 zu mehreren Angriffen auf Polizeibeamte, als ein betrunkener Mann, der einen Taxifahrer schlug, festgenommen wurde, was die Landesregierung dazu veranlasst, eine Kampagne für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften zu starten, angesichts der besorgniserregenden Zunahme solcher Übergriffe in Hessen.

In Frankfurt am Main, insbesondere im Ebbelweiviertel in Sachsenhausen, hat sich eine besorgniserregende Entwicklung im Umgang mit Einsatzkräften abgezeichnet. Polizeihauptkommissar Dominik Berger von der lokalen Polizei schilderte einen Vorfall, der seine Sicht auf die Sicherheit der Ordnungshüter nachhaltig verändert hat. In einer schicksalshaften Nacht mussten er und seine Kollegen nicht nur einen betrunkene Mann festnehmen, der zuvor einen Taxifahrer angegriffen hatte, sondern sahen sich auch massiven Beschimpfungen und sogar körperlichen Angriffen seitens der Begleiter des Festgenommenen trotzen.

Diese angespannte Situation wurde von etwa 30 bis 40 Zuschauern beobachtet, von denen einige Handys zückten, um die Szene zu filmen. Plötzlich flogen Flaschen in Richtung der Polizisten, die gerade dabei waren, für Sicherheit zu sorgen. Solche Vorfälle sind nicht mehr die Ausnahme, wie die stark gestiegenen Zahlen der Angriffe auf Einsatzkräfte belegen. Von 2800 registrierten Angriffen im Jahr 2018 in Hessen sprang die Zahl im Jahr 2023 auf über 5000, was ein alarmierendes Zeichen für die stetig wachsende Gewalt gegen Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte darstellt.

Überraschende Angriffe auf Einsatzkräfte

Die Zunahme an Übergriffen wird von vielen als Skandal angesehen. Ministerpräsident Boris Rhein und Innenminister Roman Poseck haben in einem gemeinsamen Auftritt ein „Respekt-Paket für Einsatzkräfte“ vorgestellt, um den Schutz der Einsatzkräfte zu stärken. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem eine Erhöhung der Gehälter, bessere Ausstattungen wie Tasers und die Aufstockung des Personals bei der Polizei sowie erhöhte Zulagen für die Feuerwehr. Beobachtungen des Innenministeriums belegen, dass im Jahr 2023 insgesamt 5056 Polizisten, 24 Feuerwehrleute und 171 Mitarbeiter des Rettungsdienstes betroffen waren.

Der Innenminister drängt außerdem auf eine Erhöhung der Mindeststrafe für tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte von drei auf sechs Monate, um potenzielle Täter abzuschrecken und das Unrecht solcher Angriffe deutlich zu machen. Diese intensiven Bemühungen sind notwendig, um zu verdeutlichen, dass solche Gewalt nicht toleriert werden kann. Ein weiterer Aspekt des Respekt-Pakets ist die gezielte Ansprache von Jugendlichen in Schulen und sozialen Medien, um einen möglichen Verfall von Respekt gegenüber Einsatzkräften bereits frühzeitig zu unterbinden.

Ein erschreckendes Beispiel wurde von Notfallsanitäter Michael Wehner dargelegt, der kürzlich am Mainufer einem brutalen Übergriff ausgesetzt war. Während er zusammen mit Kollegen eine Patientin behandelte, warf ein junger Mann unvermittelt Pflastersteine in ihre Richtung. Der erste Stein verfehlte Wehners Kopf nur knapp, während der zweite gegen das Geländer prallte. Für Wehner, der seit 28 Jahren im Beruf ist, war dies der hinterhältigste Angriff, den er erlebt hat. In seiner Einschätzung ist der Verlust an Respekt für Einsatzkräfte in der Gesellschaft besorgniserregend.

Der gesamte Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Umdenkens, um den Respekt vor denjenigen, die für unsere Sicherheit sorgen, zurückzugewinnen. Wehner betont, dass die Politik sicherlich Maßnahmen ergreifen kann, doch der Respekt müsse in den Köpfen und Herzen der Menschen verankert sein, um langfristige Veränderungen zu bewirken.

Die Situation in Frankfurt ist alarmierend und zeigt, dass der Schutz der Einsatzkräfte prioritär behandelt werden muss. Die geplanten Maßnahmen und die klare Position der Landesregierung könnten ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung sein und dazu beitragen, dass die einzelnen Einsatzkräfte sich sicherer fühlen können, während sie ihr Leben für das Wohl der Gemeinschaft riskieren.

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