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Kretschmer: Keine Koalition mit den Grünen – Vertrauen verloren

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat im Interview abgelehnt, nach der Bundestagswahl 2025 eine Koalition mit den Grünen einzugehen, da er deren Politik als gescheitert ansieht und sich stattdessen auf eine Zusammenarbeit mit der BSW sowie möglicherweise der SPD konzentrieren möchte.

Im politischen Klima Sachsen hat sich ein bemerkenswerter gegenüber einer zukünftigen Koalition abgezeichnet, besonders in Bezug auf die Grünen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU hat deutlich gemacht, dass er eine Zusammenarbeit mit den Grünen nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr für nicht tragbar hält. In einem Interview mit der «Leipziger Volkszeitung» und der «Sächsischen Zeitung» unterstrich Kretschmer, dass er sich der Meinung von CSU-Chef Markus Söder anschließt, der ähnliche Bedenken geäußert hatte.

Kretschmer argumentierte, dass die Ergebnisse der jüngsten Wahlen in Sachsen ein klares Zeichen für das Scheitern der Grünen als Partei und ihrer Konzepte seien. Dies geht einher mit einem breiten Vertrauensverlust in die ökologischen Reformen, für die die Grünen einst eintraten. „Viele junge Leute setzen sich für Klimaschutz ein“, so Kretschmer, „aber die grünen Ängste und ihre übergriffigen Lösungen waren schädlich.“ Ein solches Scheitern habe einen tiefgreifenden Vertrauensverlust über Generationen hinweg zur Folge gehabt, was die Bürger und insbesondere die jüngere Generation betreffe.

Kretschmers politische Positionierung

Der Ministerpräsident hat während seiner Amtszeit bereits mit den Grünen und der SPD in Sachsen kooperiert, was ihn in seiner jetzigen Position grundlegend beeinflusst. Während des Wahlkampfes gab es jedoch eine klare Wendung, als Kretschmer die Grünen attackierte und sie in der Wählergunst verloren. Trotz des letztendlich enttäuschenden Ergebnisses von nur 5,1 Prozent der Stimmen hat Kretschmer nicht gezögert, die Verantwortung für das Scheitern auf die zentrale Parteiführung der Grünen zu schieben. Er bemerkte: „Die Grünen sind an ihrer Bundespartei gescheitert. Sie hätten versuchen sollen, eigene sächsische Projekte in den Vordergrund zu stellen.“

Die CDU erreichte selbst ein Ergebnis von 31,9 Prozent, nur leicht über der AfD, die 30,6 Prozent der Stimmen gewann. Um eine Mehrheitsregierung zu bilden, ist Kretschmer nun auf die Unterstützung der neuen Partei von Sahra Wagenknecht, der BSW, angewiesen, die 11,8 Prozent der Stimmen erhielt. Zusätzlich muss er sich entscheiden, ob er die SPD (7,3 Prozent) oder die Grünen an seiner Seite haben will. Eine Rückkehr zur alten Koalition scheint ausgeschlossen, und die Aussicht auf eine Minderheitsregierung wird ebenfalls von Kretschmer abgelehnt.

Unabhängigkeit und Verhandlungsspielräume

Eine interessante Wendung in Kretschmers Argumentation ist seine Behauptung zur Autonomie der Landesverbände der Union. Auf kritische Fragen betreffend die Freiheit der sächsischen Union in den Verhandlungen antwortete er energisch, dass die Entscheidungen direkt von den Mitgliedern in Sachsen getroffen würden. „Die Parteien in diesem Land sind von unten nach oben aufgebaut. Ich bin der Vorsitzende der Sächsischen Union und unsere Mitglieder in Sachsen entscheiden, was hier passiert. Das entscheidet niemand anderes“, betonte Kretschmer, was die Bedeutung lokaler Entscheidungsfindung hervorhebt.

Insgesamt zeigt Kretschmers klare Ablehnung einer schwarz-grünen Koalition nicht nur seine eigene politische Position, sondern reflektiert auch die breitere Unzufriedenheit mit den Grünen innerhalb der Wählerschaft Sachsens. Der Weg für zukünftige Koalitionsverhandlungen bleibt spannend, während sich die politischen Landschaften weiter verschieben.

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