Hamburg (ots)
In den letzten Wochen wird in Deutschlands Städten und auf dem Land ein besonderes Schauspiel sichtbar: Der schöne Admiral, ein Edelfalter, der durch sein farbenfrohes Erscheinungsbild besticht, schwirrt durch die Luft. Mit seinem wissenschaftlichen Namen Vanessa atalanta zeichnet sich der Admiral durch auffällig schwarze Flügel aus, die mit einer strahlend orangenen Binde und weißen Tupfen geschmückt sind. Während die Unterseite seiner Flügel ein zurückhaltenderes, braungraues Muster besitzt, das ihm hilft, sich zu tarnen, wenn er seine Flügel zusammenhält, sind seine schwarz-weiß gestreiften Fühler ein weiteres besonderes Merkmal.
Was die Fülle der Admirale in den Monaten September und Oktober begünstigt, ist die Entwicklung einer neuen Generation von Schmetterlingen im Spätsommer sowie das reichhaltige Nahrungsangebot. Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt, dass der Admiral besonders gerne süßen, teilweise bereits fermentierten Saft aus Fallobst genießt. In diesem Jahr sind viele Apfelbäume mehr als üppig getragen und laden die Schmetterlinge ein, sich an ihren Früchten zu laben. Auch Wasserdost und Fetthennen sind beliebte Futterquellen, die bis weit in den Oktober hinein blühen.
Wanderverhalten der Admirale und die Rolle des Klimawandels
Traditionell sind Admirale Zugvögel unter den Schmetterlingen. Bis vor wenigen Jahrzehnten machten sich die frisch geschlüpften Falter im Herbst auf, um die sonnenverwöhnten Regionen Südeuropas und Nordafrikas aufzusuchen, wo sie die Wintermonate verbrachten. Doch in den letzten Jahren haben sich ihre Gewohnheiten verändert. Ein Teil der Admirale hat begonnen, auch im deutschen Winter zu verweilen. Der Grund? Der Klimawandel. „Sowohl Falter als auch Puppen und Raupen überwintern zunehmend bei uns“, erklärt Calvi.
Wenn die letzten Admirale bis Ende Oktober nicht mehr in den Gärten und Parks anzutreffen sind, ist der Sommer endgültig vorbei. Einige dieser schönen Falter finden ihren Tod, während andere sich in dichten Efeuhecken verstecken, um Schutz zu suchen. Es ist der Kreislauf des Lebens im Tierreich, der uns zeigt, wie empfindlich das Gleichgewicht der Natur ist.
Unterstützung für den Admiral im eigenen Garten
Jeder, der den Admiralen in seinem Garten ein bisschen unter die Flügel greifen möchte, kann durch die richtige Bepflanzung beitragen. Jenifer Calvi empfiehlt, Brennnesseln in dem eigenen Garten stehen zu lassen. Diese Pflanzen sind entscheidend, da der Admiral sie als bevorzugte Ablagefläche für seine Eier nutzt und die Jungraupen sich dort entwickeln. Darüber hinaus kann eine „wilde Ecke“ mit Efeu, Fetthennen und Totholz eingerichtet werden, um zusätzlichen Lebensraum zu schaffen. Auf diese Weise zieht man nicht nur die faszinierenden Admirale an, sondern sorgt auch dafür, dass sie im nächsten Jahr weiterhin durch die Gärten flattern und den Herbst erfreuen.
Durch ein besseres Verständnis und die Wertschätzung für diese schönen Geschöpfe können wir einen Teil zur Erhaltung ihrer Artenvielfalt beitragen. Es ist eine spannende Aufforderung, mehr über die Natur um uns herum zu lernen und aktiv zum Schutz ihrer Vielfalt beizutragen.